




Das Unternehmen werde die Vermarktung von Produkten forcieren, die der eigenen, deutschen Rechtslage unterliegen, kündigte Jan Oetjen, Geschäftsführer für Web.de und GMX bei United Internet an. „Das ist eindeutig ein Qualitätsmerkmal“, sagte Oetjen. 70 Prozent der Bundesbürger sahen 2012 laut einer Umfrage der Münchner Beratung Convios die Datenspeicherung in amerikanischen Clouds kritisch. „Dieses Unbehagen hat durch Prism noch eine neue Qualität bekommen“, sagte Oetjen und sieht neue Marktpotentiale.
Dabei haben die Deutschen zumindest in Sachen E-Mail die Dominanz der amerikanischen IT-Industrie abgewehrt. Schon vor den Spionage-Enthüllungen nutzten mehr als zwei Drittel der Deutschen vorwiegend den E-Mail-Account eines deutschen Mail-Anbieters. In keinem anderen Internetsegment sind deutsche Anbieter so stark. Die E-Mail-Angebote von United Internet (Web.de und GMX) werden laut Umfrage von mehr 50 Prozent der Deutschen am häufigsten genutzt. Auf dem dritten Platz folgt T-Online.
Besonders gefährdet unter den Nutzern amerikanischer Dienste sind die User von Googlemail. Wer in seinem Google-Konto eingeloggt ist – was bei allen Nutzern von Android-Smartphones automatisch geschieht – und gleichzeitig die Internet-Suche verwendet, leitet seine Interessen sogar personalisiert direkt an Google weiter. Noch größer ist die Datenpreisgabe, wenn man auch andere Google-Dienste wie YouTube nutzt. Deshalb empfiehlt das Magazin Suchmaschinen, die keine IP-Adressen speichern und damit das anonyme Surfen ermöglichen. Die größte Sicherheit bietet die niederländische Suchmaschine Ixquick. Der Browser verzichtet auf die Speicherung von IP-Adresse und Cookies.