Opel, Hochtief, Sixt Die Unternehmenszahlen des Tages

Opel, Alphabet, KlöCo, UBS: Die Unternehmenszahlen des Tages Quelle: REUTERS

Der französische Autohersteller PSA profitiert von der Rückkehr Opels in die Gewinnzone. Google-Mutterkonzern Alphabet bekommt seine Kosten in den Griff. Die Zahlen des Tages im Überblick.

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Dieser Tage veröffentlichen viele Unternehmen Quartals- und Halbjahresbilanzen. Das sind die wichtigsten Zahlen am Dienstag, den 24. Juli:

Baukonzern Hochtief verdient im Quartal mehr
Der Baukonzern Hochtief hat kurz vor der milliardenschweren Übernahme des spanischen Mautstraßen- Betreibers Abertis den Gewinn in die Höhe geschraubt. Das operative Konzernergebnis sei im zweiten Quartal um 22 Prozent auf 130,9 Millionen Euro gestiegen, teilte Hochtief am Dienstag mit. Die Umsatzerlöse legten um 1,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zu, der Auftragsbestand summierte sich auf 45,6 Milliarden Euro. Nur beim Auftragseingang musste Hochtief Abstriche machen – er sank im Quartal um 3,3 Prozent auf rund sechs Milliarden Euro. Seine Jahresprognose bekräftigten die Essener: Der operative Konzerngewinn soll auf 470 bis 520 Millionen Euro steigen.

Die Sanierung von Opel unter seinem französischen Eigner PSA fruchtet. Erstmals seit 20 Jahren kann die deutsche Traditionsmarke Gewinn vorweisen. Ein Sparkurs macht es möglich.

PSA: Opel verdient wieder Geld
Der Autohersteller Opel hat unter seinem neuen französischen Eigentümer PSA wieder mehr Geld eingenommen. Im ersten Halbjahr betrug das Betriebsergebnis für die Sparte Opel-Vauxhall 502 Millionen Euro, wie PSA am Dienstag in Rueil-Malmaision bei Paris mitteilte. „Nach einem langem Zeitraum vieler Jahre der Verluste erreicht das erste Halbjahr 2018 einen bedeutendes Niveau von Profitabilität“, bilanzierte Finanzvorstand Jean-Baptiste de Chatillon. PSA mit den Marken Citroën, Peugeot und DS hatte Opel im vergangenen August übernommen. Vauxhall ist die britische Schwestermarke. Der PSA-Konzern steigerte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Auf die Opel-Vauxhall-Sparte entfiel ein Umsatzanteil von 9,95 Milliarden Euro. Der Nettogewinn des Konzerns betrug 1,7 Milliarden Euro, das waren 242 Millionen Euro mehr als zuvor.

Sixt verbessert Umsatz und Ergebnis deutlich
Bei Sixt brummt das Auto-Vermietgeschäft im In- und Ausland. Der Gewinn vor Steuern verbesserte sich im zweiten Quartal um ein Viertel auf rund 82 Millionen Euro, wie Deutschlands größter Autovermieter am Dienstag in Pullach bei München mitteilte. Der operative Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 641 Millionen Euro. Das trieb die Sixt-Aktie zeitweise um 4,7 Prozent nach oben, ehe sie sich wieder beruhigte.
An der Prognose für das Gesamtjahr hält Sixt fest. Demnach soll der operative Umsatz deutlich höher ausfallen als die im vergangenen Jahr erwirtschafteten 2,31 Milliarden Euro. Nach sechs Monaten stehen 1,18 Milliarden zu Buche, elf Prozent mehr als 2017. Auch für das Ergebnis vor Steuern erwartet Sixt eine deutliche Steigerung zu den 287 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr. In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete das Unternehmen – ohne den Sondergewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Car-Sharing-Firma DriveNow an BMW – 130 Millionen. Das dritte Quartal gilt bei Autovermietern wegen des Urlaubsgeschäfts als das stärkste

Union Investment kann Absatzrekord nicht wiederholen
Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment profitiert von einem florierenden Neugeschäft und verwaltet so viel Geld wie nie zuvor. In den ersten sechs Monaten 2018 lag der Nettoabsatz mit 11,3 (Vorjahr: 14) Milliarden Euro zwar unter dem Rekord des Vorjahreszeitraums, übertraf den Durchschnitt der letzten zehn Jahre von sieben Milliarden Euro aber erneut deutlich, wie der Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken am Dienstag mitteilte. Die verwalteten Vermögen erreichten per Ende Juni den Höchstwert von 332,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zur Jahresmitte 2017.

Gewinn bei Mitsubishi schnellt um ein Drittel hoch
Eine hohe Nachfrage in Asien treibt den Gewinn des japanischen Autoherstellers um mehr als ein Drittel in die Höhe. Der Betriebsgewinn war im ersten Quartal mit 28,1 Milliarden Yen (216 Millionen Euro) zudem höher als von Reuters befragte Analysten vorhergesagt hatten.

KlöCo steigert Gewinn dank höherer Preise in den USA
Der Stahlhändler Klöckner & Co hat dank der anziehenden Preise im wichtigen US-Markt seinen Konzerngewinn im zweiten Quartal gesteigert. Unter dem Strich habe das Unternehmen 33 Millionen Euro verdient - neun Millionen mehr als vor Jahresfrist, teilten die Duisburger am Dienstag mit. Dies sei das beste Quartalsergebnis seit über sieben Jahren. Der operative Gewinn (Ebitda) sei - wie bereits nach vorläufigen Zahlen geschätzt - auf 82 Millionen Euro von 63 Millionen geklettert. Im dritten Quartal will Vorstandschef Gisbert Rühl den operativen Vorjahreswert von 47 Millionen Euro übertreffen und 55 bis 65 Millionen Euro einfahren. „Damit wird für das Gesamtjahr nunmehr ein mindestens leichter Ebitda-Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 220 Millionen erwartet“, bekräftigte der Manager die kürzlich positiver eingeschätzte Jahresentwicklung. Vor diesem Hintergrund solle auch das Konzernergebnis wieder deutlich positiv ausfallen.

Google-Mutter bekommt Kosten in Griff
Der Google-Mutterkonzern Alphabet bekommt seine Kosten in den Griff und wird profitabler. Die operative Marge stieg im zweiten Quartal auf 24 Prozent von 22,5 Prozent zu Jahresbeginn. Der Gewinn litt allerdings unter der Rekord-Kartellstrafe der EU-Kommission von mehr als vier Milliarden Euro. Der Überschuss sank unter Berücksichtigung der Strafe auf 3,2 Milliarden Dollar nach 3,52 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Investoren zeigten sich dennoch überzeugt: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um 3,6 Prozent zu.

Trotz des Streits über sein Betriebssystem Android und eine Reihe von Auflagen der Kartellbehörden stellte Google seine Dominanz auf dem Online-Werbemarkt erneut unter Beweis. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz nun seit zwei Jahren in jedem Quartal um mehr als 20 Prozent erhöhen. „Es gibt keinen Zweifel an der Vorherrschaft von Google auf den Markt für digitale Werbung“, lobte Analyst Richard Kramer von Arte Research. Gleichwohl sei der Ausblick weiter von Bedenken wegen der Kostenentwicklung belastet. Der Suchmaschinenbetreiber konnte Umsatz und Gewinn kräftiger steigern als erwartet. Der Umsatz legte auf 32,66 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten mit 32,17 Milliarden Dollar gerechnet.

Produktionskürzungen und Sanktionen gegen Rusal bremsen Norsk Hydro
Der norwegische Aluminiumkonzern Norsk Hydro hat im zweiten Quartal weniger verdient. Der operative Gewinn (Ebit) sank auf umgerechnet 283 Millionen Euro nach 305,7 Millionen Euro vor Jahresfrist. Produktionskürzungen in Brasilien, Sanktionen gegen den russischen Großaluminiumproduzenten Rusal, mit dem Hydro Geschäfte betreibt, und die US-Zölle auf Aluminiumimporte setzten Norsk Hydro zu

UBS verdient im Frühjahr mehr
Die Schweizer Großbank UBS hat im zweiten Quartal dank einer guten Entwicklung im Kerngeschäft Vermögensverwaltung und in der Investmentbank mehr verdient. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,3 Milliarden Franken - neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die größte Schweizer Bank mitteilte. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Plus von 1,04 Milliarden Franken gerechnet. Im Kerngeschäft Vermögensverwaltung flossen netto 1,2 Milliarden Franken ab, vor allem weil Kunden in den USA das Geld für ihre Steuerzahlung abzogen. Für das Gesamtjahr warnte die UBS vor geopolitischen Spannungen und dem wachsenden Protektionismus, der das Anlegervertrauen dämpfe. Zudem wirke sich die moderate Marktvolatilität gewöhnlich nachteilig auf die Kundenaktivität aus, erklärte das Institut.

Suche nach Personal gibt Zeitarbeitsfirma Randstad Auftrieb
Die niederländische Zeitarbeitsfirma Randstad profitiert von der weltweit anhaltend starken Nachfrage nach Personaldienstleistungen. Der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten, China und der Europäischen Union sorge zwar für Unsicherheit, erklärte Randstad-Chef Jacques van den Broek am Dienstag. „Die meisten unserer Kunden sind aber immer noch in einer guten Lage und brauchen dringend Personal.“ Er hoffe, dass die politischen Unruhen die wirtschaftliche Situation nicht destabilisiere. So schnitt die weltweite Nummer Zwei hinter Adecco im zweiten Quartal besser ab als erwartet. Bei einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 6,02 Milliarden Euro stieg der bereinigte operative Gewinn (Ebita) um acht Prozent auf 283 Millionen Euro. Analysten hatten bei den Erlösen einen Anstieg um 3,3 Prozent erwartet und beim Ebita um fünf Prozent.

Das US-amerikanische Kultunternehmen verzeichnet im zweiten Quartal einen um sechs Prozent geringeren Gewinn. Durch die Vergeltungszölle der EU als Reaktion auf die US-Strafzölle dürfte sich der Trend fortsetzen.

Harley Davidson bleibt unter Druck
Im zweiten Quartal musste das Unternehmen aus Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin schon deutliche Abstriche machen. Der Gewinn sank um mehr als sechs Prozent auf 242,3 Millionen Dollar (206,9 Mio Euro), wie Harley-Davidson am Dienstag mitteilte. Der Umsatz ging um gut drei Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar zurück. Damit fielen die Zahlen aber noch erheblich besser aus als befürchtet – Analysten hatten mit massiven Geschäftseinbußen gerechnet.

Rüstungskonzern Lockheed Martin verdient mehr
Der führende US-Rüstungskonzern verdient angesichts der hohen Nachfrage nach Raketen mehr. Der Nettogewinn stieg um gut ein Fünftel auf 1,16 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 6,6 Prozent auf 13,40 Milliarden Dollar zu.

Christie's meldet nach Rockefeller-Auktion starkes Halbjahr
Eine Rekordauktion und hohe Preise für Meisterwerke haben dem Auktionshaus Christie's ein sehr gutes erstes Halbjahr 2018 beschert. Wie das Auktionshaus mitteilte, stiegen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent auf umgerechnet 3,4 Milliarden Euro. Vor allem die Auktion der Rockefeller-Sammlung habe für Rekorde gesorgt. Mehr als 85.000 Menschen weltweit sahen sich die 1600 Stücke aus dem Nachlass von Peggy und David Rockefeller an, so das Auktionshaus. Die Auktion erzielte 835 Millionen Dollar (713 Millionen Euro). Die Erlöse kommen wohltätigen Zwecken zugute. Auch der Verkauf von Meisterwerken machte sich bemerkbar - so erzielten in den ersten sechs Monaten des Jahres 55 Werke einen Erlös von mehr als 10 Millionen Dollar (8,5 Millionen Euro), wie es weiter hieß. Allein ein Werk von Pablo Picasso aus der Rockefeller-Sammlung sei für 98 Millionen Euro unter den Hammer gekommen. Das erste Halbjahr 2018 sei ein Rekord für Christie's sagte der Chef des Auktionshauses, Guillaume Cerutti. Auch die weitere Entwicklung sieht das Unternehmen positiv – sowohl die Zahl an neuen Käufern als auch der Anteil an Online-Käufern steige.

Eli Lilly steigert Umsatz kräftig
Der US-Pharmakonzern hat seinen Umsatz im zweiten Quartal kräftig gesteigert. Die Erlöse lagen bei 6,4 Milliarden Dollar, nach 5,8 Milliarden vor Jahresfrist. Analysten hatten nicht so viel erwartet.

Muskelschwund-Mittel hilft Biogen zu Umsatzplus
Eine hohe Nachfrage nach dem Mittel Spinraza gegen Muskelschwund verhilft dem US-Pharmakonzern zu einem Umsatzplus. Die Erlöse legten im zweiten Quartal um neun Prozent auf 3,36 Milliarden Dollar zu, der Gewinn stieg leicht auf 866,6 Millionen Dollar.

Vertragskunden treiben Verizon-Umsatz hoch
Der US-Mobilfunkbetreiber zieht mehr Vertragskunden an. Der Umsatz legte deswegen im abgelaufenen Quartal um 5,4 Prozent zu auf 32,2 Milliarden Dollar. Die Zahl der Kunden stieg um 398.000 und damit stärker als erwartet.

United Tech blickt optimistischer in die Zukunft
Der US-Industriekonzern hebt angesichts der höheren Nachfrage von Fluggesellschaften seine Prognose zum zweiten Mal an. Der Hersteller von Pratt & Whitney-Triebwerken rechnet nun 2018 mit einem Gewinn je Aktie von 7,10 bis 7,25 Dollar (zuvor 6,95 bis 7,15 Dollar). Im zweiten Quartal verdiente das Unternehmen 2,56 Dollar je Aktie. Der Umsatz legte um 9,3 Prozent zu auf 16,71 Milliarden Dollar.

LVMH verdiente im ersten Halbjahr mehr
Der Luxusgüterkonzern hat im ersten Halbjahr 28 Prozent mehr verdient als vor Jahresfrist. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäften der französischen Mutter von Louis Vuitton erreichte mit 4,65 Milliarden Euro mehr als von Analysten im Schnitt mit 4,35 Milliarden Euro erwartet.

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