Personalien geklärt Neuer Vertrag für Telekom-Chef Höttges – Amtszeit nun bis 2026

Der seit 2014 amtierende Telekom-Vorstandschef Höttges soll zudem fünf weitere Jahre an der Spitze des Bonner Konzerns bleiben. Quelle: dpa

Telekom-Chef Timotheus Höttges soll länger an der Spitze des Konzerns bleiben. Derweil wird Frank Appel, Chef der Deutschen Post, als Aufsichtsratsvorsitzender die Nachfolge des Ex-Henkel-Chefs Ulrich Lehner antreten.

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Tim Höttges bleibt noch lange Chef der Deutschen Telekom. Der 59-Jährige hat einen neuen, bis Ende 2026 laufenden Vertrag bekommen, wie das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte. Der vorige Vertrag des seit 2014 amtierenden Vorstandsvorsitzenden wäre Ende 2023 ausgelaufen. Höttges „steht wie kein anderer für den Wandel und den Erfolg der vergangenen Jahre“, erklärte Aufsichtsratschef Ulrich Lehner: „Wir sind froh, dass wir unseren Frontmann halten können.“ Eine Aufgabe gab der Aufsichtsrat dem Manager mit auf den Weg: Er solle die Telekom „zum führenden digitalen Telekommunikationsunternehmen weiterentwickeln“.

Höttges hat in seiner Amtszeit die Telekom umgebaut und ihre Internationalisierung entschieden vorangetrieben, unter anderem durch den Kauf des T-Mobile US-Konkurrenten Sprint in den USA. Höttges pocht auch auf eine Konsolidierung der Branche in Europa.

Zugleich stellte das Kontrollgremium die Weichen für die Nachfolge des langjährigen Aufsichtsratschefs Lehner. Ihm soll der bisherige Post-Vorstandsvorsitzende Frank Appel (60) folgen – er soll bei der Telekom-Hauptversammlung im April in den Aufsichtsrat gewählt werden und dann an dessen Spitze rücken. Der 75-jährige Lehner scheidet aus Altersgründen aus dem Kontrollgremium aus. Appel sei für seine neue Rolle bestens qualifiziert, betonte Lehner: Er habe die Digitalisierung der Post forciert und verfüge „über ein ausgeprägtes Verständnis für das Wirtschaften in regulierten Märkten“.

Die Vorfreude war groß, als der einstige Telekommunikationsteil der Bundespost an die Börse kam. Das war eine Erfolgsgeschichte – zunächst. Jahre später fühlten Kleinanleger sich betrogen und zogen vor Gericht.

Die Personalie kommt nicht überraschend: Insider hatten bereits berichtet, Appel sei Favorit für den Posten. Aktionärsvertreter hatten Appels Berufung indes kritisiert. „Eine Ämterdopplung sehen wir kritisch. Ein Vorstandsvorsitzender sollte nicht gleichzeitig den Aufsichtsratsvorsitz eines anderen Konzerns übernehmen“, hatte etwa Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei der Fondsgesellschaft Deka, gesagt. Appel bleibt noch bis Mai 2023 an der Spitze der Post. Er ist nicht der erste Post-Chef an der Spitze des Telekom-Aufsichtsrats – auch sein Vorgänger Klaus Zumwinkel übernahm vorübergehend beide Aufgaben.

Der Bund nimmt bei beiden Bonner Konzernen eine Schlüsselposition ein. Über die staatseigene Förderbank KfW hält er rund 20,5 Prozent an der Post. Bei der Telekom sind es 13,8 Prozent, die direkt beim Bund liegen, 16,6 Prozent liegen bei der KfW.

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Der seit 2014 amtierende Telekom-Vorstandschef Höttges soll zudem fünf weitere Jahre an der Spitze des Bonner Konzerns bleiben. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Ende 2023 auslaufenden Vertrag vorzeitig.

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