Produkte für Digitalisierung SAP muss mehr mit Kunden reden

SAP will seinen Kunden bei der Digitalisierung helfen. Doch eine Umfrage zeigt: Die kennen einige Angebote nicht oder halten sie für Irrelevant. Eine bessere Informationspolitik soll nun helfen.

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SAP will bei der Digitalisierung helfen Quelle: dpa

Bremen Die Maschine meldet sich, bevor ein Teil kaputt geht, und der Lastwagen funkt seinen Standort permanent in die Zentrale: Mit solchen Szenarien wirbt SAP für seine Produkte. Der Softwarekonzern will bei der Digitalisierung helfen, etwa mit Lösungen für die Vernetzung von Fabriken und Flotten – Internet der Dinge nennen das Experten.

Bei vielen Unternehmen dringt SAP damit jedoch nur bedingt durch: Ein beträchtlicher Teil der Kunden in Deutschland misst Lösungen wie dem Softwarepaket Leonardo und der SAP Cloud Platform keine oder geringe Relevanz für die digitale Transformation zu. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe am Dienstag auf ihrer Jahrestagung in Bremen veröffentlicht hat.

Der Konzern vermarktet beispielsweise das Programmpaket Leonardo für das Internet der Dinge. Das Geschäftsfeld hat eine strategische Bedeutung, bis 2020 sollen Investitionen von zwei Milliarden Euro fließen. Allerdings messen der Erhebung zufolge nur 18 Prozent der SAP-Kunden diesem Angebot eine Relevanz für die digitale Strategie bei, womöglich auch, weil sie es nicht kennen. Unter anderen Unternehmen ist die Quote vermutlich noch niedriger.

Auch die Möglichkeiten der SAP Cloud Platform scheinen vielen Firmen bislang unbekannt zu sein, mehr als die Hälfte (52 Prozent) hält sie nicht für relevant. Dabei sei sie für „flexible digitale Geschäftsmodelle entwickelt“ worden, wie die DSAG erklärte. Die Plattform ermöglicht Unternehmen, ihre SAP-Systeme um eigene Module erweitern oder auf Grundlage der Daten eigene Anwendungen zu entwickeln. An der Online-Umfrage beteiligten sich 500 Entscheider von SAP-Kunden.

Für die Anwender sei wesentlich, „dass SAP hinsichtlich des Reifegrads und der Leistungsumfänge der neuen Produkte mehr Transparenz schafft“, forderte DSAG-Chef Marco Lenck. „Wir verlieren viel Schwung, um an Informationen zu kommen.“ Kunden dürfen aber auf mehr Informationen hoffen: SAP-Entwicklungschef Bernd Leukert bezeichnete die Umfrage als „wichtiges Feedback“: Eine bessere Kommunikation sei eine Chance, „um mit unseren Produkten mehr Erfolg im Markt zu haben“.

Die gute Nachricht für SAP: Zwei Kernprodukte halten die Kunden für äußerst wichtig. Das gilt einerseits für die Business Suite, also ein Programmpaket zur Steuerung von Unternehmen, das mehr als 50 Prozent der Entscheider für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen nutzen. Andererseits für die Nachfolgeversion für S4/Hana, die dank einer neuen Technologie eine deutlich höhere Geschwindigkeit bei der Bearbeitung von Daten verspricht: Sie gilt sogar 70 Prozent der IT-Profis als wichtiges Element.

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