
Der Bezahldienst Paypal hat seinen Umsatz im ersten Quartal nach der Trennung vom ehemaligen Mutterkonzern Ebay weniger stark gesteigert als erwartet. Die Erlöse kletterten von Juli bis September um rund 15 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert auf 2,3 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der klare Fokus auf digitale Bezahlservices habe zu starken Finanzergebnissen geführt, erklärte Paypal-Chef Dan Schulman. Die Prognosen der Analysten wurden beim Umsatz jedoch verfehlt. Die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um über sechs Prozent. Paypal meldete einen Quartalsgewinn von 301 Millionen Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten stieg zum Vorquartal um zwei Prozent auf 173 Millionen.
Der Quartalsbericht war nach der Abspaltung von Ebay mit Spannung erwartet worden. Jahrelang war Paypal unter dem Dach des Online-Händlers der Umsatztreiber gewesen. Während Ebay die Konkurrenz durch Wettbewerber wie Amazon zu schaffen machte, entwickelte sich Paypal zur begehrten Ertragsperle des Konzerns.
Bezahlen per PayPal
Das Bezahlen mit Paypal ist seit 2004 in Deutschland möglich.
Die Anmeldung bei Paypal ist für den Kunden kostenlos. Die Gebühren für den Einkauf trägt in der Regel der Verkäufer. Laut EHI Payment Studie verlangen 19 Prozent der Händler im Jahr 2014 für diese Bezahlmethode einen Preisaufschlag. Gebühren können auch für Zahlung in Fremdwährung anfallen: https://www.paypal.com/de/webapps/mpp/ua/useragreement-full?locale.x=de_DE#8
In Deutschland liegt die Zahl der aktiven Kunden bei 15 Millionen. Weltweit gibt es 148 Millionen aktive Kundenkonten. Weltweit gibt es 148 Millionen aktive Kundenkonten.
In Deutschland bieten 50.000 Online-Händler Paypal als Bezahloption an. Laut einer Studie von EHI bieten 82 Prozent der Top 1.000 Online-Händler ihren Kunden das Bezahlen per Paypal an.
Eine Auswertung nach Produkten nimmt Paypal nicht vor. Auch zu den durchschnittlich per Paypal bezahlten Warenwerten gibt es keine Angaben.
In den vergangenen Jahren hatten Anleger wie der für seine harte Gangart und offensive Einmischung ins Management berüchtigte Großinvestor Carl Icahn Druck für eine Abspaltung gemacht. Mit Erfolg: Vor gut einem Jahr kündigte Ebay, das Paypal 2002 für 1,5 Milliarden Dollar gekauft hatte, den Börsengang der Tochter an. Das Kalkül ist, dass die beiden Unternehmen getrennt schneller wachsen können. Ebays vor einer Woche veröffentlichter Quartalsbericht war an der Börse gut angekommen, Umsatz und Gewinn sanken nach dem Abgang von Paypal weniger als angenommen. Beim Börsenwert zog der Bezahldienst rasch an der ehemaligen Konzernmutter vorbei - mit etwa 44 Milliarden Dollar brachte es Paypal zuletzt auf rund zehn Milliarden mehr als Ebay.
Paypal wickelt nach wie vor den Großteil der Zahlungen auf Ebay ab, öffnet sich aber als eigenständiger Konzern für neue Partnerschaften. Infrage kommen nun auch Anbieter, die den Dienst bisher mieden, weil sie sich als Konkurrent von Ebay sehen. Paypal arbeitet mit verschiedenen Apps und der Sparte Braintree intensiv an der Entwicklung innovativer Zahlungsmethoden vor allem im Mobilbereich.