Quartalsbilanz Telekom erhält Rückenwind aus den USA

Als ob die Telekom nicht genug aktuelle Probleme hätte - jetzt drücken auch noch die Pensionen auf die Quartalsbilanz. Dafür gibt es endlich mal wieder gute Nachrichten aus den USA.

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Die Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn Quelle: dapd

Ausgaben für Pensionäre haben zum Jahresauftakt die Deutsche Telekom belastet. Der Überschuss sank im ersten Quartal um die Hälfte auf 238 Millionen Euro, wie der Bonner Konzern am Donnerstag mitteilte. Neben den Kosten für den Vorruhestand von Mitarbeitern, die sich auf eine halbe Milliarde Euro beliefen, drückten auch Abschreibungen auf die Mobilfunktochter T-Mobile USA das Ergebnis.

Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Überschuss von 502 Millionen Euro gerechnet. Der Vorstand des 235.000 Mitarbeiter starken Konzerns hält an seiner Prognose fest: Bei einem Free Cash Flow von sechs Milliarden und soll das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) in diesem Jahr 18 Milliarden Euro erreichen. In den ersten drei Monaten lag die Kennzahl unverändert bei 4,5 Milliarden Euro.

Die markigsten Sprüche der Firmenchefs
Martin Blessing Quelle: dpa
Martin Blessing Quelle: dpa
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Hochtief - Manfred WennemerSo offene Worte hört man selten auf einer Hauptversammlung. Dem Aufsichtsratschef des Bauriesen Hochtief rutschte auf die Frage eines Aktionärs bezüglich der Entwicklung von Hochtief-Geschäft und mehrfachen Gewinnwarnungen folgendes heraus: „Dass wir alle frustriert sind, brauche ich Ihnen nicht zu erklären.“ Quelle: dpa
Deutsche Bahn - Rüdiger Grube"Ich muss nicht lernen, wie man Kaffee ausschenkt und Zeitungen verteilt. Wir zeigen mit dem Servicetag Interesse an der Arbeit unserer Mitarbeiter und Respekt und Wertschätzung für ihre Leistungen." Grube zum Einsatztag, den jeder Vorstand mindestens einmal pro Jahr im Tagesgeschäft in einem Bereich absolvieren muss. Quelle: Reuters
Lufthansa - Christoph FranzFür defizitäre Töchter gibt es keine Gnade. Franz droht, dass er seine Österreich-Tochter Austrian Airlines zusperrt, wenn sie nicht bald schwarze Zahlen schreibt. „Wir füttern auf Dauer niemanden durch.“ Aber auch im Mutterkonzern muss sich einiges tun, sagt der Lufthansa-Chef und verspricht radikale Veränderungen. Denn, kalauert Franz, „wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Quelle: REUTERS
Volkswagen AG - Martin Winterkorn"Ich möchte dem Berufsstand der Banker ja nicht zu nahe treten", erklärte Winterkorn süffisant auf die Frage einer Journalistin, ob die Vorstände in Anbetracht ihrer üppigen Gehälter die neuen Banker seien, "ich möchte aber darauf hinweisen, dass es sich im Falle von VW um reale Gewinne handelt". Betonung auf real. Quelle: dpa

Rückenwind hatte die Telekom in ihren beiden wichtigsten Sparten Deutschland und den USA erhalten, weshalb der Konzernumsatz von Januar bis Ende März lediglich um ein Prozent auf 14,4 Milliarden Euro zurückging. "Es war ein zufriedenstellendes Quartal für uns", sagte Telekom-Chef Rene Obermann. In Deutschland habe der anhaltende Umsatzschwund deutlich gebremste werden können, da immer weniger Kunden ihren Telekom-Festnetzanschluss kündigten.

Die Erlöse auf dem Heimatmarkt seien deshalb nur noch zwei Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesunken. Gleichzeitig konnten die Bonner 173.000 neue Fernseh-Abonnenten locken - die Zahl der Gesamtkunden für das Pay-TV-Angebot summierte sich auf 1,7 Millionen. Ob das auf Dauer so bleibt ist unsicher, da die Telekom die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga ab 2013 an den Bezahlsender Sky verloren hat.

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