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SAP Wolkiger Ausblick bei SAP

Das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft läuft weiter gut bei dem Softwarekonzern aus Walldorf. In einem langjährigen Patentstreit droht SAP dagegen ein empfindlicher Schlag.

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SAP-Logo Quelle: dpa

Auf den ersten Blick halten sich bei den heute veröffentlichten Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal von SAP gute und schlechte Nachrichten die Waage: So verzeichnete der Softwarekonzern aus Walldorf in den drei Monaten zwischen Mai und Juni 2014 einen deutlichen Einbruch beim operativen Ergebnis um 30 Prozent auf knapp 700 Millionen Euro.

Hauptgrund dafür ist allerdings ein Einmal-Effekt: Für einen seit sieben Jahren laufenden Rechtsstreit mit dem amerikanischen Software-Anbieter Versata hat SAP im abgelaufenen Quartal eine Rückstellung in Höhe von 289 Millionen Euro gebildet. Das Unternehmen geht aufgrund der jüngsten Entwicklungen vor Gericht inzwischen davon aus, an Versata zahlen zu müssen – obwohl das Verfahren weiter andauert.

Dem gegenüber steht eine anhaltend gute Entwicklung im Geschäft mit Mitsoftware aus dem Internet, das sogenannte Cloud Computing: Die Umsätze wuchsen in den vergangenen drei Monaten um 39 Prozent auf 242 Millionen Euro. SAP wächst in jenem Segment schneller als die Konkurrenz. „Und das Wichtigste ist - wir schaffen das profitabel, anders als sonst die Firmen im Silicon Valley“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den SAP-Vorstandschef Bill McDermott.

Mehr noch: Aufgrund der guten Entwicklung hat SAP seine Prognose für das Gesamtjahr leicht angehoben und will nun mit seinen Cloud-Diensten zwischen 1,00 und 1,05 Milliarden Euro einfahren. Unter anderem wegen dieses – positiv gemeinten – wolkigen Ausblicks hat die SAP-Aktie in den ersten Handelsminuten um mehr als vier Prozent auf über 60 Euro zugelegt.

Schon seit geraumer Zeit treibt McDermott, der den weltgrößten Anbieter von Unternehmenssoftware seit der Hauptversammlung Ende Mai als alleiniger Kapitän steuert, intern dem Umbau von SAP voran. Der 52-jährige Amerikaner will das Unternehmen vor allem schneller und effizienter machen. Und das alles wegen des einen Ziels: Die Verwandlung von SAP in einen reinrassigen Anbieter von Cloud-Software.

Die jüngsten Zahlen belegen: Bisher hält McDermott Kurs – auch wenn der Weg bis zum Erreichen seines Ziels noch ein weiter ist.

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