Schüsse im Hauptquartier CEOs zeigen sich solidarisch mit Youtube

Zahlreiche CEOs drücken nach der Schießerei bei Youtube ihr Mitgefühl aus. Twitter-Chef Jack Dorsey kritisiert US-Präsident Trump.

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Jack Dorsey, CEO bei Twitter, hat nach den Schüssen im YouTube-Hauptquartier Kritik an den US-Waffengesetzen geübt. Quelle: Screenshot Twitter

Mountain View Youtube-Chefin Susan Wojcicki meldet sich nach den Schüssen erst relativ spät selbst auf Twitter. Zu diesem Zeitpunkt ist es schon ein paar Stunden her, dass eine bewaffnete Person mit einer Schusswaffe in das Hauptquartier ihres Unternehmens eindrang, drei Menschen verletzte und sich danach offenbar selbst tötete.

„Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie schrecklich es war“, schreibt Wojcicki. Sie bedankt sich bei Beamten und denen, die die Schüsse gemeldet haben, und drückt ihr Mitgefühl an alle aus, die betroffen und verletzt sind. „Wir werden zusammenkommen, um als Familie zu heilen“, twittert sie. Ihr Tweet wurde bis Mittwochmittag bereits mehr als 2.900 Mal geteilt und 15.800 Mal mit „Gefällt mir“ markiert.

Das Bild der Familie, die zusammenhält, bemüht auch Youtube-Sprecher Chris Dale: „Wir sind so eng verbunden“, schreibt er. Auch Google-CEO Sundar Pichai äußert sich zum tragischen Vorfall beim Tochterunternehmen. In einem offiziellen Statement, das über einen Google-Account getwittert wurde, ruft Pichai seine Mitarbeiter dazu auf, das Youtube-Team zu unterstützen.

Marc Benioff von Salesforce, John Legere von T-Mobile US, Satya Nadella von Microsoft – zahlreiche Chefs großer Unternehmen haben das soziale Netzwerk Twitter genutzt, um den betroffenen Youtube-Mitarbeitern ihr Mitgefühl auszudrücken.

„Ein schrecklicher und wirklich tragischer Tag für Youtube und Google“, twitterte Jeff Bezos. „Wir wünschen allen Verletzten und Betroffenen das Beste.“ Der Tweet des Amazon-Chefs wurde bis Mittwochmittag mehr als 1.800 Mal geteilt und 12.400 Mal mit gefällt mir markiert.

Zu den Waffengesetzen in den USA nahm Bezos keine Stellung. Als Antwort auf seinen Tweet forderten ihn viele Nutzer dazu auf, NRA TV, einen Videokanal der größten Waffenlobbyorganisation in den USA, vom Streaming-Dienst Amazon Prime zu verbannen. Kritik an NRA TV war bereits nach einem Amoklauf in Florida geübt worden.

Politisch positionierten sich hingegen Twitter-CEO Jack Dorsey und Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Khosrowshahi kommentierte den Vorfall als eine „weitere Tragödie, die uns zu einem Ende der Waffengewalt bringen sollte“.

US-Präsident Donald Trump hatte getwittert, dass er den Beamten danke und – wie bereits bei ähnlichen Vorfällen – an die Opfer denke und für sie bete. „Man könnte meinen, er habe gelernt, dass ,Gedanken und Gebete‘ die Leute einfach nur wütend machen“, kommentierte ein Twitter-Nutzer daraufhin. Viele andere stimmten ihm zu.

Auch Twitter-Chef Dorsey missfiel Trumps Formulierung: „Wir können nicht so weitermachen: Reaktiv sein, denken und beten, dass das nicht noch einmal an einer unserer Schulen, auf der Arbeit oder an anderen Orten unserer Gemeinschaft passieren wird.“ Dorsey erinnerte an die Initiative „March For Our Lives“. Sie werde nicht alle Probleme lösen, aber sei ein guter Anfang.

Zuvor hatte der Twitter-Chef ebenfalls sein Mitgefühl ausgedrückt. Außerdem gab er sich kleinlaut. Nach dem Vorfall im Youtube-Hauptquartier waren einige falsche Informationen auf Twitter verbreitet worden. Dorsey schrieb dazu, dies sei seinem Unternehmen bewusst: „Wir beobachten, lernen und handeln.“

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