Sky und DAZN Kartellamt prüft Champions-Leage-Ausschreibung – Sky und DAZN im Visier

Der Pay-TV-Sender und der Internet-Streaming-Dienst teilen sich die Übertragungsrechte. Das Kartellamt prüft nun, ob bei der Ausschreibung alles rechtens lief.

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Champions-League-Ausschreibung: Kartellamt hat Sky und DAZN im Visier Quelle: dpa

München Die Vergabe der Übertragungsrechte für die Fußball-Champions-League in Deutschland an den Pay-TV-Sender Sky ruft das Bundeskartellamt auf den Plan. Die Bonner Behörde will vor allem unter die Lupe nehmen, ob bei der Ausschreibung alles mit rechten Dingen zugegangen ist, wie sie am Dienstag mitteilte.

Der wichtigste Wettbewerb für Vereinsmannschaften in Europa ist seit der laufenden Saison 2018/19 in Deutschland und Österreich nicht mehr live im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen.

Sky hatte die Ausschreibung des UEFA-Vermarkters Team gewonnen und sich die Übertragungsrechte mit dem Internet-Streaming-Anbieter DAZN („The Zone“) aufgeteilt, der zur Perform Group des Investors Len Blavatnik gehört.

„Wir untersuchen, wann und in welcher Form die Kooperation der beiden Unternehmen beschlossen wurde und ob die Zusammenarbeit den Wettbewerb im Interesse der Verbraucher gefördert oder beschränkt hat“, sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. In dem Verfahren geht es nicht um ein mögliches Bußgeld, das Kartellamt könnte aber etwa Änderungen an der Aufteilung der Spiele von Sky verlangen.

Der Pay-TV-Sender zeigt bis 2021 selbst nur noch 34 der 138 Spiele der Champions League live und in voller Länge, um Geld zu sparen. Die übrigen sind bei DAZN zu sehen. Sky unterliege als führender Pay-TV-Anbieter in Deutschland „unter Umständen besonderen Beschränkungen bei der Kooperation mit Wettbewerbern“, erklärte das Kartellamt.

Die Zusammenarbeit mit DAZN könne Sky möglicherweise helfen, seine Marktposition abzusichern. Auch die Tatsache, dass – bis auf ein mögliches Endspiel mit deutscher Beteiligung – keine Spiele mehr ohne ein Pay-TV- oder Streaming-Abonnement zu sehen sind, könne einen Eingriff in den Wettbewerb darstellen. Sky verspricht sich davon mehr Kunden. Offenbar gehen die Wettbewerbshüter auch dem Verdacht nach, dass sich Sky und DAZN vor der Rechtevergabe abgesprochen haben könnten.

Deshalb sollen die beiden Unternehmen selbst, aber auch andere Bieter befragt werden, wie die Ausschreibung abgelaufen sei, wie das Kartellamt erklärte. Sky wollte sich nicht zu dem Verfahren äußern, man wisse aber schon seit einigen Tagen von der Untersuchung und arbeite mit dem Bundeskartellamt zusammen, sagte eine Sprecherin.

Die Bundesliga stellt 2018/19 erstmals vier fixe Starter in der Gruppenphase der Champions League: Rekordmeister Bayern München, der FC Schalke 04, die TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund haben sich qualifiziert.

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