Slack-Chef Butterfield „Wir werden noch in 10.000 Jahren E-Mails schreiben“

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Eine Welt ohne E-Mails?

Wenn es um Slack geht, liest man in den Medien häufig, dass Sie die E-Mail abschaffen wollen. Das wäre eine kaum zu bewältigende Aufgabe.
Ganz am Ende ist es unsere Vision, Unternehmen bei der digitalen Transformation zu helfen. Ein paar Stufen darunter geht es tatsächlich darum, die E-Mail durch Slack zu ersetzen. Aber nur für die Kommunikation innerhalb einzelner Unternehmen. Alles andere wäre ja größenwahnsinnig. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie die Welt ohne E-Mail-Verkehr aussehen würde. Wahrscheinlich werden wir in 10.000 Jahren immer noch E-Mails schreiben. Einfach weil es ein universelles Kommunikationsmittel ist, an dem alle teilhaben können. Für die Kommunikation innerhalb von Unternehmen ist die E-Mail allerdings total ineffizient.

Was macht Slack besser?
Zum einen ist es viel transparenter. Ein Mitarbeiter aus der Marketingabteilung kann dank der verschiedenen Channel auch sehen, was gerade in der Produktion, dem Vertrieb oder der Personalabteilung passiert. Außerdem ist es perfekt für neue Mitarbeiter. Wenn die in das Unternehmen kommen, können Sie dank der gespeicherten Nachrichten in den verschiedenen Channels alles nachvollziehen, was in den Jahren zuvor passiert ist.

Außerdem ist die Kommunikation über Slack schnell und simpel. Auch unterwegs kann man über die App mit den Kollegen chatten. Werden wir in Zukunft so arbeiten? Von überall aus berufliche Kurznachrichten verschicken, auch abends von der Couch aus?
Auch wenn wir Slack intensiv selbst benutzen und logischerweise die ersten waren, die das je getan haben: Wir lernen ständig Neues über unser eigenes Produkt, wenn wir sehen, wie Unternehmen damit arbeiten. Ich kenne allerdings kein Unternehmen, das von seinen Mitarbeitern erwartet, zu jeder Zeit über Slack erreichbar zu sein.

Durch die simple Kommunikation wird auch das digitale Plaudern während der Arbeitszeit viel einfacher. Kann ein Arbeitgeber das gutheißen?
Soziale Kontakte sind für den Arbeitgeber doch keinesfalls ein Problem, ganz im Gegenteil. Bei unserer eigenen Slack-Präsenz haben wir viele verschiedene Workspaces. Einer davon ist nur für Soziales. Da gibt es dann Channel zu diversen TV-Shows, über die diskutiert wird. Aber auch wirklich nützliche Channel, wie ein privater, der nur für junge Eltern ist. Dort tauscht man sich über die besten Kinderärzte in der Umgebung aus. In dieser Hinsicht ist Slack nicht dafür da, die Arbeitszeit zu verschwenden, sondern dem Unternehmen dabei zu helfen, erfolgreich zu sein. Denn Vertrauen unter den Mitarbeitern ist für den Erfolg entscheidend.

Wird Slack seine Reise je beenden und die 100 Prozent erreichen?
Falls das je passieren sollte, wird das sicherlich noch Jahrzehnte dauern. Der technologische Fortschritt liefert ständig neue Innovationen, viele davon werden auch Slack in Zukunft verändern.

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