Smartphone-Markt Lenovo-Chef plant Angriff auf Branchengrößen

Bisher schreibt die Mobil-Sparte von Lenovo rote Zahlen. Trotzdem hat das Unternehmen nun angekündigt, die Branchenriesen 2017 angreifen zu wollen. Möglich machen soll das vor allem der zugekaufte US-Konzern Motorola.

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Im abgelaufenen Quartal verzeichnete die Mobil-Sparte des weltgrößten PC-Herstellers Lenovo einen operativen Verlust von 156 Millionen US-Dollar. Trotz dieser Zahlen will das Unternehmen 2017 die etablierten Smartphone-Produzenten angreifen – mit Hilfe des US-Zukaufs Motorola. Quelle: AP

München Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo will im kommenden Jahr zum Angriff im Smartphone-Markt übergehen. Dann werde der chinesische Konzern die Integration des US-Zukaufs Motorola abschließen, unter die fünf weltweit größten Anbieter zurückkehren und auch wieder Geld in dem Geschäft verdienen, kündigte Lenovo-Chef Yang Yuanqing in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an.

Er räumte Schwierigkeiten bei der Einbindung von Motorola ein: „Die Integration lief nicht so glatt wie wir erwartet haben.“ Aber er glaube an den Wert von Motorola, das Lenovo eine starke Marke in westlichen Ländern gebe.

Damit könne der Konzern auch die beiden größten Smartphone-Anbieter Samsung und Apple angreifen. „Wenn es eine Marke gibt, die die beiden Top-Player herausfordern kann, gehört Lenovo dazu“, sagte Yang Yuanqing. Er sei überzeugt, dass Lenovo effizienter als Samsung und Apple sei.

Der Lenovo-Chef geht auch davon aus, dass sein Unternehmen von Samsungs Akku-Debakel beim Galaxy Note 7 mit Marktanteil-Gewinnen profitieren kann. In den vergangenen Quartalen war Lenovo aus der Top 5 der Smartphone-Branche von im Westen kaum bekannten Firmen wie Oppo, Vivo oder BBK verdrängt worden. Sie hätten aber nicht die Voraussetzungen für eine internationale Expansion, sagte Yang Yuanqing.

Lenovo ist die Nummer eins im PC-Markt vor Hewlett-Packard und Dell und kaufte vor zwei Jahren Google den Handy-Pionier Motorola ab, um auch bei Smartphones durchzustarten. Doch die Sanierung des Zukaufs bringt dem Konzern immer noch rote Zahlen.

Im vergangenen Quartal verbuchte die Mobil-Sparte einen operativen Verlust von 156 Millionen Dollar (147 Millionen Euro). Das war immerhin ein besseres Ergebnis als das Minus von 217 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Lenovo betonte, dass der Motorola-Absatz mit dem Start neuer Modelle binnen drei Monaten um 40 Prozent gestiegen sei.

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