Springer und Funke Verlagsriesen verzichten auf Vertriebs-Joint-Venture

Kein Gemeinschaftsunternehmen, aber eine starke Zusammenarbeit: Die beiden Verlagsgruppen Axel Springer und Funke verzichten auf ein Joint Venture – wegen des Widerstands der Kartellwächter.

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Den ursprünglichen Plan gaben die beiden Verlagsgruppen wegen des Widerstands der Kartellbehörde auf. Dennoch soll der Print-Vertrieb beider Häuser zusammenwachsen. Quelle: dpa

Berlin Der Axel-Springer -Verlag und die Funke Mediengruppe beerdigen wegen Widerstands des Kartellamts die Pläne für ein Gemeinschaftsunternehmen im Vertrieb. Dennoch kündigten beide Unternehmen am Donnerstag an, in diesem Bereich künftig stärker zusammenzuarbeiten. So übernimmt die Springer-Tochter Newspaper Impact ab Januar 2017 als Dienstleister den Einzelhandelsvertrieb des gesamten Zeitungsportfolios der Essener Funke-Gruppe. Der „Bild“-Herausgeber kümmert sich bereits um den Vertrieb von Funke-Blättern wie der „Berliner Morgenpost“ und dem „Hamburger Abendblatt“. Die Springer-Tochter Sales Impact gibt allerdings zum Juli 2016 die vertriebliche Betreuung der von Springer an Funke verkauften Zeitschriften („Hörzu“, „Bild der Frau“, „Frau von Heute“, „TV Digital“) ab. Diese Aufgabe übernimmt dann den Angaben zufolge der „Moderne Zeitschriften Vertrieb“ (MZV). Das Unternehmen aus Unterschleißheim nahe München betreut in diesem Bereich bereits alle weiteren Funke-Zeitschriften wie unter anderem „Frau im Spiegel“ und „Gong“.

„Beide Partner hatten aus verschiedenen Gesprächen mit dem Kartellamt den Eindruck gewonnen, dass die Umsetzung einer vertrieblichen Zusammenarbeit ohne eine gesellschaftsrechtliche Verbindung einfacher zu gestalten ist“, begründeten Springer und Funke den Verzicht auf das geplante Gemeinschaftsunternehmen. „Ob mit oder ohne Joint-Venture: Für uns ist entscheidend, dass wir erfolgreich mit Axel Springer im Print-Vertrieb zusammenarbeiten“, betonte Funke-Geschäftsführer Manfred Braun. Springer hatte 2013 angekündigt, Regionalzeitungen und Zeitschriften für 920 Millionen Euro an die Essener zu verkaufen. Zudem gründeten beide Medienhäuser ein Gemeinschaftsunternehmen für die Vermarktung – also vor allem für den Anzeigenverkauf.

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