




Die Deutsche Telekom findet dank eines Comebacks in den USA und einer Stabilisierung in Deutschland wieder auf den Wachstumspfad. Der Umsatz sei im dritten Quartal um sechs Prozent auf 15,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Bonner Konzern am Donnerstag mit. Das Plus ist hauptsächlich der Fusion der amerikanischen Tochter T-Mobile US mit dem Regionalanbieter MetroPCS im Mai zu verdanken. Ohne die Übernahme sei der Umsatz immer noch um 2,4 Prozent geklettert.
Nach dem zweiten Quartal, in dem die Telekom erstmals seit Jahren aus eigener Kraft gewachsen war, seien die jüngsten Zahlen ein weiterer Beweis für die Stärke des Unternehmens, sagte Konzernchef René Obermann, der Ende des Jahres von Finanzchef Timotheus Höttges abgelöst wird. "In den USA ist eine beeindruckende Trendwende gelungen, und auf unserem Heimatmarkt zeigen wir eine anhaltende Stabilität, um die uns viele in unserer Branche beneiden."
Dem früheren Staatskonzern gelang es aber nicht, den Umsatzerfolg gleichermaßen in Gewinn umzumünzen. Investitionen zur Kundengewinnung, die Regulierung und der harte Wettbewerb drückten das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) um 2,6 Prozent auf 4,66 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt bei 15,2 Milliarden Euro Umsatz mit einem bereinigten Ebitda von 4,58 Milliarden Euro gerechnet.
In der wichtigen Deutschland-Sparte, die für mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes steht, stabilisierte die Telekom dank zahlreicher neuer Handykunden die Geschäfte. Das bereinigte Ebitda ging im Zeitraum von Juli bis Ende September um ein Prozent auf 2,38 Milliarden Euro zurück - in der ersten Jahreshälfte war es noch um 3,3 Prozent abwärts gegangen. In dem Zeitraum unterschrieben 470.000 neue Kunden einen Mobilfunkvertrag bei den Bonnern.
Zweiter wichtiger Faktor der Trendwende ist das Comeback im US-Geschäft. T-Mobile US lockte dank eines kostspieligen Strategieschwenks scharenweise lukrative Kunden. Der viertgrößte US-Mobilfunkanbieter gewann im dritten Quartal unterm Strich 648.000 neue Abonnenten - 200.000 mehr als von Analysten erwartet. Es ist der zweite Anstieg in Folge für T-Mobile US, nachdem die Kunden dreieinhalb Jahre lang zu Rivalen wie Verizon Wireless und AT&T gewechselt waren.
Der Vorstand des 230.000 Mitarbeiter starken Konzerns hält an seiner Prognose für 2013 fest: Bei einem Free Cash Flow von 4,5 Milliarden Euro soll das bereinigtes Ebitda 17,5 Milliarden Euro erreichen nach 18 Milliarden Euro im Vorjahr.