Streit mit der Türkei Springer sagt Anzeigenaktion mit DAX-Konzernen ab

Axel Springer sagt seine in der Türkei geplante Anzeigenaktion mit 30 DAX-Konzernen ab, weil offenbar nicht alle Konzerne mitmachen. Der Verlag wollte Druck auf die Türkei machen, weil ein Journalist inhaftiert wurde.

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Der Verlag wollte in der Türkei für freiheitliche Werte werben. Quelle: Reuters

Berlin Der Medienkonzern Axel Springer nimmt vorerst Abstand von seiner in türkischen Medien geplanten Anzeigenaktion mit den 30 DAX-Konzernen. „Die Idee einer Anzeige in türkischen Medien für freiheitliche Werte als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg kann leider kurzfristig nicht realisiert werden“, sagte Unternehmenssprecherin Edda Fels am Mittwoch auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Einige große und renommierte Unternehmen würden die Aktion für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei unterstützen. Leider gebe es aber in der deutschen Wirtschaft keine Mehrheit für ein solches Vorgehen. „Wir werden daher, zumindest für den Moment, von der weiteren Umsetzung dieser Idee absehen“, erklärte die Sprecherin.

Welche DAX-Konzerne die Aktion mittragen wollten, wollte sie mit Hinweis auf die Vertraulichkeit nicht ausführen. Der Versicherungskonzern Allianz hatte sich gegenüber der „Wirtschaftswoche“ mit Verweis auf seine Beschäftigten in der Türkei ablehnend zu der Initiative geäußert.

Axel Springer wollte mit der Aktion zusammen mit der Wirtschaft Druck auf die Türkei machen, um eine Freilassung des „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel und anderer Inhaftierter aus Deutschland zu erreichen.

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