Die Software AG teilte am Donnerstagabend mit, es habe ein „vorläufiges, unverbindliches Angebot eines US-Software-Wettbewerbers“ erhalten und dieses geprüft. Der Agentur Bloomberg zufolge ist dies der Finanzinvestor Bain Capital, der dem Unternehmen eine Offerte über etwa 34 Euro je Aktie unterbreitet hat. Das würde die Software AG mit rund 2,5 Milliarden Euro bewerten. Bain habe sich bereits die nötige Finanzierung gesichert, berichtete Bloomberg. Der Investor wolle die Software AG mit Rocket Software fusionieren, die ihm bereits gehört.
Die Software AG teilte weiter mit, sie habe sich mit dem ersten Bieter Silver Lake darauf geeinigt, den Angebotspreis auf 32 von bisher 30 Euro je Aktie zu erhöhen. Diese neue Angebot unterstütze die Software AG, der Vorstand wolle es in seiner begründeten Stellungnahme offiziell empfehlen.
Der US-Technologieinvestor Silver Lake und die Darmstädter Softwarefirma hatten sich im April auf eine Übernahme für 30 Euro je Aktie geeinigt. Silver Lake hat sich bereits ein Aktienpaket von 25 Prozent von der Software-AG-Stiftung von Firmengründer Peter Schnell gesichert. Der Vertrag mit der Stiftung sei bindend und unabhängig von anderen Angeboten, erklärte Silver Lake. Zudem hat der US-Investor schon 2021 eine Wandelanleihe gezeichnet, die sich in einen Aktienanteil von neun Prozent tauschen ließe.
Bain wiederum hat sich bereits mit 4,51 Prozent bei der Software AG eingekauft, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Freitag hervorgeht. Bain könne sich am Ende auch mit Silver Lake zusammentun, hieß es in dem Bloomberg-Bericht unter Berufung auf Insider. Börsianer wetten bereits auf einen Bieterkampf: Die Aktie der Software AG sprang am Donnerstag um mehr als fünf Prozent auf 35,24 Euro - also deutlich über die neue Offerte von Silver Lake und das mögliche Bain-Gebot hinaus.
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