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Telekom Hauptversammlung Kommen endlich goldene Zeiten?

Statt mieser Stimmung gibt es auf der Hauptversammlung der Telekom diesmal Beifall: Das Unternehmen hat sich gemacht, der Weg in ruhigeres Fahrwasser scheint geebnet.

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Timotheus Höttges und Ulrich Lehner Quelle: dpa

Viele T-Aktionäre reiben sich heute verwundert die Augen. Ja, sie sind wirklich auf einer Hauptversammlung der Deutschen Telekom. Dieses Mal ist tatsächlich vieles anders. Statt Pfiffe gibt es Beifall. Konzernchef Timotheus Höttges und sein Vorstandsteam sind so entspannt wie noch nie.

Nichts ist mehr zu spüren von der früher vorherrschenden depressiven Stimmung. Und das hat einen einfachen Grund: Die T-Aktie stieg in den vergangenen Wochen so schnell wie schon lange nicht mehr. Und die Hoffnung ist groß, dass dieser Trend anhält. Denn Konzernchef Höttges stellt für die nächsten Jahre eine höhere Dividende als die zuletzt gezahlten 50 Cent in Aussicht.

Viel spricht dafür, dass von dem - von der Telekom werbewirksam postulierten - Wirtschaftswunder 4.0 mehr als früher in den eigenen Auftragsbüchern hängen bleibt. Umsatz und operativen Gewinn sollen in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Erste Analysten sehen schon "goldene Zeiten" auf die Deutsche Telekom zukommen.

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In solch einer Atmosphäre verstummt sogar die Kritik der Aktionärsschützer. "Das war super", lobt Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) die Arbeit des Vorstands. Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft für Kapitalanleger bläst in das gleiche Horn: "Das ist einfach schön, das bereitet große Freude."

Der Stimmungswechsel zeigt: Die Deutsche Telekom ist auf dem Weg zu einem ganz normalen Unternehmen. Vorbei sind die turbulenten Zeiten mit permanenten Führungs- und Strategiewechseln. Vorstand und Aufsichtsrat fahren nicht mehr Zickzack, sondern setzen auf Kontinuität. Selbst aus langjährigen Sorgenkindern wie T-Mobile in den USA entwickeln sich plötzlich Wachstumstreiber, die den gesamten Konzern wertvoller machen. Noch vor wenigen Jahren hätte das niemand für möglich gehalten.

In so einem entspannten Ambiente nimmt sich sogar Konzernchef Höttges die Zeit, den T-Aktionären Nachhilfe in Sachen Internet-Technik zu geben. Demonstrativ ließ er neben dem Rednerpult eine riesige, alte ISDN-Vermittlungsstelle und eine kleine, neue All-IP-Anlage aufstellen. Vor dem offiziellen Teil seiner Rede erklärte Höttges ausführlich, was derzeit weitgehend unsichtbar in den Netzen der Telekom passiert.

Ein Vorstandschef als Repetitor - auch daran müssen sich die T-Aktionäre noch gewöhnen. So viel Nähe und Transparenz hat es früher nicht gegeben.

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