Telekom-Konkurrent O2 Justiz verbietet Falschbehauptungen bei Kundenwerbung

Mitarbeiter des Telekomanbieters O2 sollen versucht haben, Telekom-Kunden mit falschen Behauptungen abzuwerben. Ein Münchener Gericht verbietet diese Praxis – auch wenn es sich um Einzelfälle handele.

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Das Unternehmen unterlag nun in zweiter Instanz wegen unzulässiger Abwerbeversuche mit Falschbehauptungen. Quelle: obs

München Die Justiz hat dem Telekommunikationsunternehmen O2 im Kampf um neue Kunden Zügel angelegt: Bei Werbeanrufen sind Falschbehauptungen über die Konkurrenz von der Telekom verboten, urteilte das Oberlandesgericht (OLG) München am Donnerstag.

Nach Überzeugung des Gerichts hatten O2-Werber bei Telekom-Kunden angerufen und versucht, diese in die Irre zu führen. In einem Fall wurde ein Telekom-Kunde mit dem Argument bearbeitet, die Telekom werde seinen Anschluss künftig nicht mehr bedienen. In einem zweiten Fall wurde einer Telekom-Kundin eingeredet, es gebe ein neues Gesetz: Telefon- und Internetanschluss dürften nicht mehr bei zwei verschiedenen Anbietern bestellt werden.

Die Telekom hatte Unterlassungsklage gegen die O2-Muttergesellschaft Telefónica Deutschland eingereicht, weil sich verunsicherte Kunden gemeldet hatten. Gängige Praxis bei der O2-Kundenakquise waren die irreführenden Anrufe nicht, es ging um Einzelfälle. Der Anwalt von O2 zog die Glaubwürdigkeit einer Zeugin in Frage, weil sie in einem Punkt die Unwahrheit gesagt hatte: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“ Doch die Richter folgten dem nicht.

Die Telekom hatte bereits in erster Instanz gewonnen, dagegen hatte Telefónica Berufung eingelegt. Doch auch in der zweiten Instanz hatte das Münchner OLG keine grundsätzlichen Zweifel an den Zeugenaussagen der Telekom-Kunden - die Richter machten im Wortsinne kurzen Prozess und verkündeten das Urteil nach nur 30 Minuten Verhandlung.

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