Telekom-Sicherheitschef Backofen "Wir werden über Fusionen und Zukäufe nachdenken"

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„Möchte die Dynamik der Start-ups nicht missen“

Marktforscher prophezeien, dass im stark zersplitterten IT-Sicherheitsmarkt schon bald eine Konsolidierungswelle einsetzen wird und nur noch eine Handvoll globaler Spieler übrigbleiben wird. Würden Sie das begrüßen?
Das wird kommen und würde uns auch helfen. Wenige, aber dafür finanzstarke und innovative Sicherheitsunternehmen könnten ihre Budgets für die Entwicklung neuer Sicherheitstechnologien aufstocken. Fünf bis zehn globale Spieler sind aber unrealistisch. Ich glaube, dass in ein paar Jahr der IT-Sicherheitsmarkt von 30 bis 40 ganz großen und mittelgroßen IT-Unternehmen dominiert wird. Aber im Moment möchte ich die Dynamik der kleinen Start-ups nicht missen. Von dort kommen derzeit die meisten Innovationen.

Machen wir uns nicht vor: Eine Cisco kauft kleine Start-ups auf, Checkpoint praktiziert das auch. Symantec hat sogar schon einen großen Player im Markt wie BlueCoat gekauft. Uns tut das gut. Als Telekom bekommen wir dadurch mehr Produkte aus einer Hand. Die Zusammenarbeit wird dann einfacher und unser Ökosystem-Ansatz wird unterstützt. Aber klar ist auch: Die großen Unternehmen wachsen schneller, aber sie haben möglicherweise nicht mehr den Innovationsdruck. Da müssen wir als Anwalt unserer Kunden am Ball bleiben und immer die entsprechenden Anforderungen platzieren. Bei aller Konsolidierung dürfen die Kreativität und die Innovation nicht auf der Strecke bleiben. So intelligent wie die Angreifer müssen wir ja auch auf der Abwehrseite sein. Wenn sich die Angreifer immer neue Methoden überlegen, brauchen wir ja auch genauso viele neue Verteidigungsmethoden. Deswegen wäre es gut, wenn wir eine ausgewogene Balance finden zwischen Größe und Innovationsgeschwindigkeit.

Sind denn auch Firmen dabei, die die Telekom schlucken will?
Klares Ja! Wir sind nicht nur an organischem Wachstum interessiert. Unser Ziel ist, ein europäischer Marktführer für Cybersecurity zu werden und in den nächsten Jahren schneller als der Markt zu wachsen. Das können wir nur erreichen, wenn wir auch über Fusionen und Zukäufe nachdenken. In absehbarer Zeit werden wir auch weitere Unternehmen präsentieren, mit denen wir Partnerschaften eingehen werden.

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