Telekom, Vodafone und Co Das sind die besten Internet- und Telefonanbieter

Den Internet- und Telefonanbieter hat man einmal gewählt und wechselt selten. Doch der Umstieg kann sich lohnen, zeigt ein exklusiver Test – gerade, wenn der Anbieter zu den eigenen Gewohnheiten passen soll.

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Die besten Internet-Provider für Privatkunden. Quelle: Getty Images

Hand aufs Herz: Wann haben Sie zum letzten Mal die Konditionen Ihres Telefon- und Internetanbieters überprüft? Vermutlich ist es eine ganze Weile her. Der Telekomanbieter gehört wohl zu jenen monatlichen Fixkosten, die keiner infrage stellt. In Zeiten von Mobilfunk-Flatrates können einige sicher auf den tradierten Festnetzanschluss verzichten, auf eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung in den eigenen vier Wänden aber nicht.

Dabei können bei einem Anbieterwechsel leicht einige Euro pro Monat gespart werden – was sich auf das Jahr summiert. Da einige Anbieter einmalige Anschlussgebühren verlangen, muss der Wechsel aber genau durchkalkuliert werden. Dennoch kann er sich lohnen: Die Unternehmen passen regelmäßig ihre Tarife an.

Außerdem sollten stets die eigenen Surf- und Telefoniergewohnheiten im Blick behalten werden. Hat man gerade Netflix oder Serien anderer Streaming-Anbieter für sich entdeckt, zählen andere Faktoren als bei einem Vieltelefonierer, dem Freiberufler im Home Office oder der Großfamilie.

Diese Länder haben das schnellste Internet
Breitband-Internet Quelle: dpa
Platz 25: DeutschlandDeutschland landet mit einer durchschnittlichen Downloadrate von 14,6 Mbit/s noch knapp unter den 25 Ländern mit dem schnellsten Internet. Während das Internet in den Städten ordentliche Geschwindigkeiten vorweisen kann, tropft es in vielen ländlichen Gebieten mit nicht einmal zwei Megabit aus der Leitung. In einer zweiten Statistik hat Akamai erfasst, wie viele der Anschlüsse es über die Marke von recht lahmen 4 Mbit/s schaffen – hier liegt Deutschland mit nur 89 Prozent der Anschlüsse auf Rang 33.Anmerkung: Die Datenübertragungsrate wird in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) gemessen. Ein Megabit entspricht einer Million Bit. Quelle: dpa
Platz 10: Niederlande Quelle: dpa
Platz 9: Japan Quelle: AP
Platz 8: Singapur Quelle: dpa
Platz 7: Finnland Quelle: dpa
Platz 6: Dänemark Quelle: dpa

Aus diesem Grund hat die WirtschaftsWoche das Deutsche Kundeninstitut (DKI) damit beauftragt, acht Internet- und Telefonanbieter genauer unter die Lupe zu nehmen und zu bewerten. Und das nicht nur nach allgemeinen Faktoren wie Konditionen oder Kundenservice, sondern zielgerichtet nach den Anforderungen von vier Musterkunden: dem Einsteiger, dem Normalnutzer, dem Streamer und der Familie.

Angebot und Konditionen zählen

Untersucht hat das DKI dabei folgende Anbieter: 1&1, congstar, easybell, O2, Telekom, Unitymedia, Vodafone und Vodafone Kabel Deutschland*. Neben der Erfassung von 440 Einzelkriterien (wie etwa Basis-, Leistungs- und Bonuskriterien) wurden von Anfang März bis Ende April 433 Kunden befragt, die Internetseiten der Anbieter analysiert und der Kundenservice der Unternehmen per Telefon, E-Mail und Social Media geprüft.

Neben den vier Musterfällen hat das DKI noch ein Gesamtranking erstellt, dass sich zu 40 Prozent aus den Konditionen (durchschnittliche monatliche Pauschale der vier Musterfälle und mögliche weitere Kosten), zu 40 Prozent aus dem Angebot (im Tarif enthaltene Leistungen und zusätzliche Angebote) sowie zu 20 Prozent aus der Qualität des Kundenservices sowie der Kundenfreundlichkeit des Internetauftritts zusammensetzt.

Bester Internet- und Telefonanbieter 2017

Bei den Konditionen schneidet 1&1 am besten ab, auch Unitymedia erhält ein „sehr gut“. Neben dem monatlichen Grundpreis zählen hier etwa die Höhe der Anschlussgebühr, Kosten für die Hardware (und deren Versand), Kosten für einen Techniker-Einsatz, die Rufnummernmitnahme, aber auch Laufzeit und Kündigunsfrist.

Gerade bei den Kosten, die neben dem monatlichen Grundpreis anfallen, gibt es teils eklatante Unterschiede. Beispiel Hardwarekosten: Lediglich bei Unitymedia und O2 sind diese bereits in der Grundgebühr enthalten. Mit einer Ausnahme bieten die restlichen Anbieter dem Kunden die Möglichkeit, die Hardware mittels einer monatlichen Pauschale zu mieten oder sie direkt zu kaufen – Kunden von congstar haben diese Wahl nicht, das Unternehmen bietet nur den Kauf an. Die Kosten sind jedoch mit einmalig 52,49 Euro die niedrigsten im ganzen Vergleich. In der DKI-Auswertung zeigt sich, dass in den meisten Fällen die Monatsmiete günstiger ist als der Kauf der Hardware. Das ist allerdings auf die Laufzeit von 24 Monaten gerechnet. Sprich: Wer die Hardware kauft und danach deutlich länger nutzt, kommt unter Umständen günstiger weg – das erkauft man sich jedoch mit veralteter Hardware, die dann nicht mehr optimal gegen Cyberangriffe geschützt ist.

Bestes Angebot 2017

Die besten Konditionen bietet 1&1 – bei zwei der vier Musterkunden kommt 1&1 auf die günstigsten Monatskosten. Zudem ist der Kundenservice kostenlos und die Hardware-Miete ist mit 3,99 Euro im Monat relativ günstig. Außerdem sind auch Verträge möglich, die kürzer als 24 Monate laufen – ohne Aufpreis.

Die schlechtesten Konditionen bietet die Deutsche Telekom. Für die Hardware zahlen Kunden entweder 6,61 Euro pro Monat oder 236,66 Euro beim Kauf. Zudem sind die Anschlussgebühren die zweithöchsten im Vergleich (69,95 Euro), der Techniker-Einsatz kostet 79,80 Euro pro Stunde. Doch nicht nur die einmaligen Gebühren sind hoch: In zwei Musterfällen ist die Telekom der teuerste Anbieter. Das reicht nur für ein „befriedigend“. Das schlechte Abschneiden in dieser Kategorie für den Konzern rundet die Telekom-Tochter congstar mit dem siebten Platz und ebenfalls einem „befriedigend“ ab.

*Hinweis: Vodafone wird im Test mit zwei Angeboten berücksichtigt. Das Kabel-Angebot gilt nicht in den Bundesländern NRW, Hessen und Baden-Württemberg. In diesen ist lediglich das DSL-Angebot von Vodafone erhältlich. Im übrigen Bundesgebiet können beide Angebote gewählt werden. Da sie sich hinsichtlich der Internetbandbreite teils deutlich unterscheiden, lohnt ein Vergleich.

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