Ultra-HD-Allianz Sky und Samsung verbünden sich

Bisher ist das ultraauflösende Fernsehen fast nur auf Messen präsent. Gemeinsam wollen der Pay-TV Sender Sky und Samsung nun die Verbreitung der nächsten HD-Generation in Deutschland vorantreiben.

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Ultra-HD-Fernseher sollen auch in deutschen Wohnzimmern Einzug halten. Quelle: dpa

Köln Der Pay-TV-Sender Sky und der Elektronikkonzern Samsung wollen die deutschen Zuschauer mit vereinten Kräften für die nächste Generation des hochauflösenden Fernsehens gewinnen. Die Partner gaben am Donnerstag ein Bündnis zu Vermarktung der Technologie namens Ultra HD bekannt, auf die die Branche in den kommenden Jahren große Hoffnungen setzt. "Ultra HD wird künftig einer unserer Umsatztreiber sein", sagte Sky-Vorstandschef Brian Sullivan der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag am Rande einer Branchenmesse in Köln.

Angesichts des raschen Preisverfalls der Geräte überschlagen sich die Hersteller mit immer brillianteren Bildschirmen, die aus immer mehr Einzelpunkten bestehen. Fernseher mit dem vier- oder sogar 16-Fachen der bereits als Standard geltenden HD-Auflösung wurden in diesem Sommer auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin angepriesen. Für die superscharfen Bildschirme mit acht oder 33 Millionen Punkten hat die Branche die Bezeichnung Ultra HD (UHD) kreiert.

Das Problem der Hersteller: Bisher gibt es noch kein Programm, das in dieser Auflösung ausgestrahlt wird - unter anderem weil bisher noch wenige Geräte in den Wohnzimmern stehen. Diesen Teufelskreis wollen der deutsche Bezahlsender und der TV-Weltmarktführer aus Korea gemeinsam durchbrechen: "Sky Deutschland entwickelt ein Ultra-HD-Angebot, das voraussichtlich in 18 bis 24 Monaten an den Start gehen wird", sagte Sullivan im Reuters-Gespräch.

Den Boden wollen die Partner aber schon im kommenden Weihnachtsgeschäft bereiten. Bei Sky seien Sportsendungen und Kinofilme in Ultra HD in Arbeit, sagte Sullivan. "Wir werden vor Weihnachten im Einzelhandel Vorführvideos auf Samsung-Geräten zeigen." Der defizitäre Sender setzt darauf, dass die Abonnnenten für noch brillantere Bilder künftig auch mehr Geld zahlen als bisher. Zuletzt gaben die Zuschauer durchschnittlich 34 Euro im Monat für ihre Abonnements aus - auch weil die Hälfte der 3,5 Millionen Kunden sich die HD-Zusatzangebote bereits jetzt einen Aufpreis kosten lässt.

Noch sind die Fernseher mit superscharfer Auflösung teuer: So bietet Samsung sein Ultra-HD-Einstiegsgerät mit einer 55-Zoll-Bildschirmdiagonale in Deutschland für 5000 Euro an. Gleich große Standardgeräte mit so genannter Full-HD-Auflösung sind schon für ein Drittel zu haben. Der ums Überleben ringende deutsche Hersteller Loewe will ebenfalls mit bildmächtigen Boliden bei zahlungskräftigen Kunden punkten.

Die Marktexperten der japanischen Investmentbank Daiwa Capital Markets rechnen im laufenden Jahr mit weltweit einer Million verkaufter Ultra-HD-Fernseher - das entspricht 0,5 Prozent des erwarteten Marktvolumens. Doch in den nächsten drei bis vier Jahren dürfte der Anteil der Ultra-HD-Geräte an allen neuen Fernsehern auf immerhin fünf Prozent steigen.


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