
Diese Woche gibt wieder einmal viel Anlass für Spekulationen rund um Apple. Wenn Vorstandschef Tim Cook und Marketingchef Phil Schiller am Montag die weltweite Entwicklerkonferenz in San Francisco eröffnen, erhoffen sich Fans, Entwickler und Anleger konkrete Hinweise, wohin die Reise des größten Unterhaltungselektronikherstellers der Welt geht.





Cook hat "großartige Produkte" für den Herbst versprochen. Diese Woche hätte er die Chance, mehr zu verraten. Nicht nur, um die Aktie zu beleben, was kürzlich selbst mit der Bekanntgabe der historisch einmaligen Ausschüttung von 100 Milliarden Dollar fehlschlug. Besser wäre es, wenn Cook endlich wieder für Spannung bei den Produkten sorgt. Denn Apple ist unter dem Nachfolger von Steve Jobs langweilig geworden.
Der Vorwurf scheint paradox. Schließlich wird jede Regung aus Cupertino weltweit wahrgenommen und in allen denkbaren Varianten interpretiert. Zuletzt sorgte eine klobige Armbanduhr in einem Apple-Werbespot für Aufregung. Doch das Interesse speist sich primär aus der Erwartung, dass Cook endlich das "One More Thing" hervorzaubert, wie es sein Vorgänger so meisterlich verstand. Etwas, das die Herzen von Fans und Entwicklern gleichermaßen höher schlagen lässt. Das ist Cook in seiner zweijährigen Amtszeit bisher nicht gelungen. Er hat allenfalls den Puls mal etwas beschleunigt.
Rückschläge für Apple
75 Prozent aller Smartphones laufen inzwischen auf dem Betriebssystem Android des Apple-Rivalen Google
18 Prozent mehr Umsatz machte Apple im Weihnachtsgeschäft 2012 - gegenüber einem Plus von 73 Prozent im Vorjahr
350 Millionen Smartphones plant Samsung in diesem Jahr zu verkaufen - 60 Millionen mehr als Apple an iPhones seit Juni 2007 insgesamt verkauft hat
150 Dollar soll das neue Tablet von Acer kosten, weniger als die Hälfte des iPad mini
Im vierten Quartal 2012 rutschte Apple in China bei Smartphones auf Rang sechs
Statt - wie einst Jobs - Magier der Innovation zu sein, ist Cook Meister des Update. Das iPhone wurde zuerst im Januar 2007 vorgestellt und hat seitdem fünf Generationen durchlaufen. Das iPad erblickte im Januar 2010 das Licht der Öffentlichkeit und hat seitdem - trotz einiger Aktualisierungen - sein Antlitz im Wesentlichen beibehalten. Und neue Produkte? Fehlanzeige.