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Verblasster Trendsetter Bei Apple ist der Wurm drin

Der Erfinder von iPod, iPhone und iPad spielte einst in einer Liga für sich. Doch die phänomenalen Umsätze und Profite geraten unter Druck, die Rolle des Trendsetters schwindet. Hat Apple die besten Tage hinter sich?

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Über Jahre war der Erfolg von Apple nicht zu bremsen, aber Anleger werden zunehmend nervös Quelle: dapd

Das Apple-Fieber grassiert wieder. Doch diesmal erhitzt der kalifornische Unterhaltungselektronikhersteller nicht seine Jünger. Elektrisiert sind andere – Aktionäre, die Verwalter von Pensionskassen und die Chefs von Hedgefonds, die Anteile am wertvollsten Unternehmen der Welt halten.

Denn in gut einer Woche, am 23. Januar eine Stunde vor Mitternacht deutscher Zeit, ein Monat nach Weihnachten, ist schon wieder Verkündigung im kalifornischen Cupertino. Dann werden Apple-Chef Tim Cook und sein Finanzvorstand Peter Oppenheimer am Firmensitz die Geschäftszahlen von Oktober bis Dezember 2012 präsentieren.

Anleger werden nervös

Erwartet wird ein neuer Stern am Umsatz- und Gewinnhimmel: ein Quartalsumsatz erstmals jenseits der 50 Milliarden Dollar, wahrscheinlich 55 Milliarden Dollar, fast so viel, wofür Siemens sechs Monate braucht. Getragen wird der prognostizierte Rekord vom Absatz der iPhones und iPads in Nordamerika und Europa sowie der Sucht der wachsenden Mittelklasse in China nach Geräten mit dem angebissenen Apfel.

Rückschläge für Apple

Doch so paradox es klingt: Je besser die Zahlen sein werden, desto nervöser werden die Anleger. Denn die Erfolge sind die Erfolge der Vergangenheit. Der erwartete Rekord provoziert die Miteigentümer von Apple zu der Frage, ob Cook das Wachstum halten, ja, mit einem neuen Knüller die Fantasie der Anleger beflügeln kann.

Denn so sehr der Konzern mit geschätzten sagenhaften Barreserven von 150 Milliarden Dollar glänzt und in einer Liga für sich spielt, der Biss, den er unter dem 2011 verstorbenen Gründer Steve Jobs hatte, scheint dahin. Unter der Oberfläche des Apfels haben sich Schwachstellen gebildet. Sie drohen nicht nur langfristig das Erfolgsmodell zu beschädigen, sondern auch die Verführungskraft zu schwächen und damit die weitere Expansion der Silicon-Valley-Ikone zu behindern.

Zweifel am Dauerboom

"Wettbewerber wie Google und Microsoft schließen langsam auf", warnt Apple-Mitgründer Steve Wozniak. Bei den Tablets, für die Apple mit seinem iPad vor drei Jahren überhaupt den Markt schuf, sah sich der Konzern erstmals hinter seinem Konkurrenten Samsung, als der handlichere Geräte mit kleinem Bildschirm brachte.

Schon spiegeln sich die Zweifel an einem Apple-Dauerboom im Verlauf des Aktienkurses wider. Seit dem Höchststand im September 2012 hat das Papier fast 25 Prozent verloren. Der Börsenwert von einer Billion Dollar, der von prominenten Analysten wie Gene Munster von Piper Jaffray eigentlich fürs Frühjahr 2014 prognostiziert worden war, ist in weite Ferne gerückt. Momentan wird der Apple-Konzern bei einem Kurs von 527 Dollar pro Aktie mit 495 Milliarden Dollar bewertet. Im September waren es noch rund 660 Milliarden Dollar. Die Analysten sind sich unschlüssig und prognostizieren Kurse von 300 bis 1000 Dollar.

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