




Der vermeintliche Coup endete im Desaster. Für die Premiere ihres Videos hatte Madonna sich den Dienst Meerkat ausgesucht; mit der App kann jeder live per Smartphone Videos in die Welt senden, die Zuschauer können direkt kommentieren. Doch statt des Clips sahen Fans des Popstars nur die Meldung „Die Übertragung sollte bald starten“, dann erschien eine Fehlermeldung.
Für Meerkat-Nutzer war das nicht die erste Enttäuschung – weil die Videoübertragungen im Internet (Streams) häufig schon nach wenigen Minuten vorbei sind, hat Pech, wer zu spät von ihnen erfährt und sich nicht sofort einklinkt. Hatten US-Techblogs Meerkat aus San Francisco flott zum nächsten großen Ding hochgeschrieben, gilt es nun schon wieder als kürzester Hype der App-Geschichte.
Verantwortlich dafür ist vor allem der sehr ähnliche, aber weit erfolgreichere Dienst Periscope. Twitter hatte ihn im Januar für angeblich 100 Millionen Dollar gekauft. Anders als Meerkat zeigt Periscope Videos auch im Nachhinein.
Ob sich Live-Clips per Smartphone etablieren, ist unklar. Beim ersten Test von Fußballbundesligist Schalke 04 schalteten nur 180 Fans ein. Trotzdem wollen auch der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach Interviews und Trainingsberichte live übertragen.