Vodafone Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum tritt zurück

Der Chef von Vodafone Deutschland, Jens Schulte-Bockum, verlässt überraschend den Konzern. Als Grund nennt er "unüberbrückbare Differenzen" mit der Spitze des Londoner Mutterkonzerns.

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Völlig überraschend legt Jens Schulte-Bockum seinen Posten als Deutschland-Chef des Mobilfunkanbieters Vodafone nieder. Quelle: dpa

Völlig überraschend legt Jens Schulte-Bockum seinen Posten als Deutschland-Chef des Mobilfunkanbieters Vodafone nieder. Dies erfuhr die WirtschaftsWoche aus Unternehmenskreisen.

Auch der Mobilfunkanbieter bestätigt mittlerweile, dass der Konzernchef den Aufsichtsrat über seine Absicht informiert habe, innerhalb des laufenden Geschäftsjahrs von seinem Amt zurückzutreten. Weitere Details zur Entscheidung werden auf der heutigen Bilanz-Pressekonferenz erwartet.

von Thomas Kuhn, Jürgen Berke, Stephan Happel

Der Rücktritt von Schulte-Bockum kommt überraschend, weil Vodafone nach einer schwierigen Phase zuletzt wieder etwas bessere Zahlen vorlegen konnte. Den starken Umsatzrückgang der Vergangenheit konnte der Konzern nach eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr zumindest eindämmen - wenn auch nicht aufhalten. Schuld an dem anhaltenden Rückgang sei vor allem das gesunkene Marktpreisniveau, so das Unternehmen.

Konzernchef Vittorio Colao und Europa-Chef Philipp Humm hatten offenbar ehrgeizigere Ziele. Dem Londoner Mutterkonzern kommt Vodafone Deutschland insgesamt zu langsam voran. Gegenüber der WirtschaftsWoche sprach Schulte-Bockum von „unüberbrückbaren Differenzen“ mit der Konzernspitze.

In einer offiziellen Abschiedsmail an Kollegen und Geschäftspartner begründet Schulte-Bockum seinen Rücktritt mit den folgenden Worten: "In den vergangenen Monaten wurde mir zunehmend klar, dass ich meinen Kurs der nachhaltigen Verbesserung des Unternehmens nicht umfassend umsetzen kann."

Der Rücktritt von Jens Schulte-Bockum

Schulte-Bockum, seit 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung, war schon in der Vergangenheit unter Druck geraten - vor allem im Krisenjahr 2013/2014, dem schlimmsten in der Vodafone-Geschichte. Bereits damals erklärte ein langjähriger Vodafonemanager gegenüber der WirtschaftsWoche: „Sein Stuhl wackelt.“

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