Volvo, SAP, Novartis Die Quartalszahlen des Tages

FILE - The Volvo logo at the North American International Auto Show (NAIAS) at Cobo Center Detroit in Detroit, USA, 14 January 2014. NAIAS will run from 13 till 26 January 2014. Photo: ULI DECK/DPA (zu dpa:

Lkw-Bauer Volvo übertrifft seine Gewinnerwartungen, die Credit Suisse verzeichnet einen deutlichen Gewinnanstieg und SAP schreibt trotz zweistelligen Wachstums Verluste. Die Zahlen des Tages im Überblick.

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Dieser Tage präsentieren wieder viele Unternehmen ihre Quartalsbilanzen. Die wichtigsten Zahlen des Mittwochs:

Lkw-Bauer Volvo mit starkem Jahresstart

Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat einen guten Jahresstart erwischt. Vor allem weil der Konzern deutlich mehr Lastwagen auslieferte als ein Jahr zuvor, kletterte der Umsatz im ersten Quartal um 20 Prozent auf 107,2 Milliarden schwedische Kronen (10,2 Milliarden Euro), wie Volvo in Stockholm mitteilte. Dazu trugen auch Wechselkurseffekte bei. Unter dem Strich verdoppelte sich der auf die Aktionäre entfallende Gewinn fast auf 10,6 Milliarden Kronen, auch weil Volvo Unternehmensteile verkauft hatte.

Die Truck-Sparte ist vor den Baumaschinen die mit Abstand wichtigste Sparte von Volvo. Der Auftragseingang bei den Lastwagen lag im ersten Quartal nun wegen nachlassender Kauflust in Nordamerika gut ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Das sei aber erwartet worden, zudem sei das Orderbuch für dieses Jahr nahezu voll, sagte Vorstandschef Martin Lundstedt. In China sei der Jahresstart für Baumaschinen besser verlaufen als gedacht. Die Bussparte kehrte nach einem Verlust vor einem Jahr wieder in die Gewinnzone zurück.

Der Nutzfahrzeughersteller Volvo AB ist seit vielen Jahren vom schwedischen Pkw-Hersteller Volvo Cars getrennt. Volvo Cars gehört dem chinesischen Autokonzern Geely, der aber mit rund 8 Prozent des Kapitals und 16 Prozent der Stimmrechte an Volvo AB beteiligt ist.

Neue Medikamente geben Pharmariese Novartis Schwung

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hebt angesichts der anziehenden Nachfrage nach neuen Medikamenten seine Gewinnprognose an. Für 2019 erwartet das Unternehmen nun einen Anstieg des operativen Kernergebnisses um einen hohen einstelligen Prozentsatz. Zuvor war Novartis von einem Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Für Rückenwind sorgte vor allem das Wachstum bei dem Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte - nun die umsatzstärkste Arznei des Konzerns - sowie beim Herzmedikament Entresto. Die Umsatzprognose bekräftigte der Konzern und rechnet weiterhin mit einem Plus um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag. Die Vorgaben gelten unter Ausschluss von Wechselkurseffekten. An der Börse kam das gut an: Die Novartis-Aktie legte 2,4 Prozent zu.

Novartis ist nach der Abspaltung der Augenheilsparte Alcon Anfang April nun rein auf Arzneimittel ausgerichtet. Damit sieht Firmenchef Vas Narasimhan das Unternehmen gut aufgestellt, um auch künftig zu wachsen. Im ersten Quartal stieg der Umsatz währungsbereinigt um sieben Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis legte um 18 Prozent auf 3,25 Milliarden Dollar zu. Damit schnitt Novartis etwas besser ab als von Analysten erwartet. Die Experten der Zürcher Kantonalbank sprachen von einer „positiven Überraschung“. Jüngst hatte auch der Schweizer Konkurrent Roche nach einem überraschend starken Jahresstart dank neu eingeführter Medikamente die Prognose angehoben.

Vermögensverwaltung gibt Credit Suisse Auftrieb

Die Credit Suisse ist dank des florierenden Vermögensverwaltungsgeschäfts gut ins Jahr 2019 gestartet. Der Gewinn des zweitgrößten Schweizer Instituts stieg um acht Prozent auf 749 Millionen Franken, wie Credit Suisse am Mittwoch mitteilte. Die Bank übertraf damit die Analystenschätzung von 692 Millionen Franken. „Die Vorteile der Restrukturierung kommen zum Tragen“, sagte Konzernchef Tidjane Thiam. Dank des widerstandsfähigen Geschäftsmodells habe Credit Suisse trotz eines anspruchsvollen Marktumfeldes ein gutes Ergebnis erzielt.

Die Aussichten für das zweite Quartal 2019 schätzte die Bank vorsichtig optimistisch ein: „Die positive Dynamik, die wir gegen Ende des ersten Quartals verzeichneten, setzte sich im April auf breiter Front fort.“ Thiam erklärte, mit Rückenwind von den Märkten dürfte Credit Suisse auch das Ziel einer Eigenkapital-Rendite von zehn Prozent 2019 erreichen. Gemessen am gegenwärtigen Aktienkapital entspricht dies einem Gewinn von rund 3,9 Milliarden Franken.

Vor allem in der Vermögensverwaltung lief es im Startquartal rund. Die Sparte International Wealth Management fuhr einen rekordhohen Vorsteuergewinn von 523 Millionen Franken ein. Die in den drei Vermögensverwaltungs-Einheiten verwalteten Kundengelder erreichten mit 786 Milliarden Franken ebenfalls einen Rekord.

SAP schreibt trotz zweistelligen Wachstums Verluste

Der Softwarekonzern SAP hat nach einem unerwartet kräftigen Ergebnisanstieg im ersten Quartal seine Jahresziele angehoben. Für 2019 geht SAP nun von einem währungsbereinigten Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns um 9,5 bis 12,5 Prozent auf 7,85 bis 8,05 Milliarden Euro aus, wie das Unternehmen mitteilte. Bislang hatte der Konzern einen Anstieg um 7,5 bis 11,5 Prozent in Aussicht gestellt. Auch für das kommende Jahr ist SAP optimistischer als zuvor und rechnet nun mit einem Betriebsergebnis zwischen 8,8 und 9,1 Milliarden Euro statt 8,5 bis 9,0 Milliarden.

Im ersten Quartal legte der bereinigte Betriebsgewinn um 19 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro zu, währungsbereinigt stand ein Plus von 13 Prozent zu Buche. Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg auf 1,37 Milliarden gerechnet. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 6,12 Milliarden Euro. Auch die operative Marge konnte SAP verbessern: Sie lag bei 24 Prozent nach 23,5 Prozent vor Jahresfrist. Der Konzern wies gleichwohl für das erste Quartal einen operativen Verlust (IFRS) von 136 Millionen Euro aus. Das lag vor allem an Kosten für das zu Jahresbeginn angekündigte Restrukturierungsprogramm von SAP sowie Aufwendungen für die Übernahme der US-Firma Qualtrics.

Primark-Erfolg versüßt Bilanz von Mutter AB Foods

Ein Gewinnsprung bei der Tochter Primark gibt AB Foods Auftrieb. Die Aktien des britischen Lebensmittel-Konzerns stiegen um 1,6 Prozent. Der Überschuss des Modehändlers Primark stieg in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2018/2019 um 25 Prozent auf umgerechnet 491 Millionen Euro. „Primark beweist, dass im Einzelhandel Geld verdient werden kann, wenn man seinen Markt kennt und die Kosten unter Kontrolle hält“, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Der Gesamt-Gewinn von AB Foods stagnierte dagegen wegen eines Ergebnis-Einbruchs im Zucker-Geschäft. Diese Sparte hielt sich nur knapp in den schwarzen Zahlen nach einem Überschuss von 122 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Hyundai kehrt dank starker SUV-Nachfrage zu Gewinnwachstum zurück

Der Autohersteller Hyundai ist im ersten Quartal zu einem Gewinnwachstum zurückgekehrt und hat besser abgeschnitten als erwartet. Dabei profitierte der Konzern von einer starken Nachfrage nach Stadtgeländewagen (SUV) sowie sinkenden Rabatten in den USA, wie Hyundai in Seoul mitteilte.

Der operative Gewinn stieg im Berichtszeitraum um 21 Prozent auf knapp 825 Milliarden Won (etwa 642 Millionen Euro). Es ist das erste Wachstum seit sechs Quartalen. Unter dem Strich verdiente Hyundai 829 Milliarden Won, nach 514 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg von 22,4 Billionen auf knapp 24 Billionen Won.

Für den weiteren Verlauf zeigte sich der Konzern vorsichtig und sieht Unsicherheiten wegen der Sorgen über eine sich abschwächende Weltwirtschaft sowie der aktuellen Handelsstreitigkeiten.

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