Webmarketing Die besten Marken im Internet

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Ein persönlicher Rat hilft am meisten

Wer bietet den meisten Nutzwert?


„Wer sich ins Internet wagt, muss transparent und ehrlich antworten“, sagt Dopheide. „Lügen deckt die Internet-Gemeinde innerhalb von Stunden auf.“ Mit kritischen Kommentaren muss sich derzeit Vodafone herumschlagen. Auf Facebook tummeln sich zahlreiche Unzufriedene, die sich über Netzausfälle beschweren. Keine leichte Aufgabe für den Marketingchef von Vodafone Deutschland, Gregor Gründgens, und sein Team. „Wir sind bei Weitem noch nicht perfekt“, gibt Gründgens zu. „Aber wir nehmen unsere Kunden ernst und beantworten ihre Anfragen.“

Der Lohn: Im Ranking der Digital Brand Champions belegt das Unternehmen den zehnten Rang. „Geht es um die Interaktion mit seinen Kunden, zählt Vodafone sogar zu den Besten“, sagt Pechmann. Findet sich ein Kunde auf der Homepage nicht zurecht oder braucht Hilfe bei der Kaufentscheidung, kann er zwischen der Telefonhotline und einem Chat mit einem Servicemitarbeiter wählen. Das kommt der jungen Generation entgegen. „Sie benutzen ihre Smartphones häufiger zum Chatten als zum tatsächlichen Telefonieren“, sagt Pechmann.

Doch es gibt noch weitere Veränderungen, seit die Digital Natives – also die Generation der nach 1980 Geborenen, die den Umgang mit dem Internet von Kindesbeinen kennen – immer größere Teile der Käuferschaft ausmachen. „Das Vertrauen der Menschen in Marken nimmt ab, das in den eigenen Freundeskreis und andere Konsumenten steigt“, sagt Vodafone-Manager Gründgens.

Die Billigmarken der Konzerne
Die Autovermietung Interrent eröffnet in diesen Tagen neue Filialen in mehreren deutschen Großstädten. Dahinter verbirgt sich Europacar als Mutter. Auf diese Weise hofft Europcar, nicht jeden Preiskampf mitgehen zu müssen. Interrent bietet keine Extras wie Einwegfahrten, gebucht wird vor allem über das Internet. Im Angebot sind nur Kleinwagen und Kompaktwagen. Quelle: Screenshot
Auf die harte Konkurrenz im Mobilfunk- und Internetzugangsmarkt hatte die Deutsche Telekom im Juli 2007 mit der Tochter Congstar reagiert. Über das Geschäft der Billigsparte teilt die Telekom wenig mit. Im ersten Quartal 2013 seien in Deutschland 144.000 neue Mobilfunkkunden gewonnen worden – gemeinsam unter den Marken Telekom und Congstar. Quelle: Screenshot
Reagiert hatte die Telekom unter anderem auf Simyo, die Billigmarke des Rivalen E-Plus. Quelle: AP
Der französische Autombilkonzern Renault setzt auf die Billigmarke Dacia – hier die Produktion in einem Werk in Marokko. Im Jahr 2012 verkaufte der Konzern 360.000 Fahrzeuge der Marke, was einem Wachstum von fünf Prozent entsprach. Die Hauptmarke Renault gab hingegen deutlich nach. Quelle: rtr
Auch Volkswagen denkt über eine eigene Billigmarke à la Dacia nach. Zwar bietet der Konzern bereits günstigere Alternativen zur Stammmarke an – vor allem die tschechische Marke Skoda ist zu nennen. Doch auch eine deutlich günstigere neue Marke ist in der Diskussion. Quelle: dpa
Bei den Einzelhändlern gibt es nicht nur in den Regalen Billigmarken wie „ja“. Zum Portfolio des Rewe-Konzerns gehört die Discounter-Kette Penny mit 2241 Filialen (Stand: 31.12.2012). Rewe überholt derzeit das Ladenkonzept der Kette und meldete für vergangenes Jahr für Penny ein Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Quelle: dpa
Konkurrent Edeka besetzt das Niedrigpreis-Segment mit der Disounter-Kette Netto. Die Filialen erzielten 2012 ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Quelle: dpa

Deshalb integriert das Unternehmen ein Bewertungsportal für Handys auf seiner Web-Site. Die Verbraucher können den Telefonen bis zu fünf Sterne verleihen und ihren Kommentar zum Endgerät verfassen. Diese Funktion will Vodafone noch ausbauen. Dann können die Nutzer sogar sehen, wie ihre Freunde das Produkt bewerten.

Dass ein persönlicher Rat eben doch am meisten zählt, weiß auch der Modekonzern H&M. Und gibt seinen Kunden mit einem virtuellen Ankleideraum auf der Homepage die Möglichkeit zu vertrauten Shopping-Gefühlen. Frauen können zwischen zehn, Männer zwischen acht digitalen Modepüppchen wählen und diese von Hut bis Schuh ankleiden.

Passt das rote Kleid zu den glitzernden Pumps? Wie sieht das von hinten aus? Und was sagt die beste Freundin zum neuen Outfit? Die Nutzer können den angezogenen Avatar per E-Mail, Facebook oder Twitter teilen und die Kaufentscheidung von Freunden absegnen lassen.

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