Yahoo will Cash und keine Aktien Nur Bares ist Wahres

Yahoo bevorzugt Bargeld für den Verkauf seines Kerngeschäfts. Damit verringert sich die Zahl der potenziellen Bieter. Denn das beliebteste Zahlungsmittel in der Tech-Industrie sind Aktien.

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an Bürogebäuden in der Schweiz. Der Internet-Konzern aus dem Silicon Valley sucht einen spendablen Käufer für sich selbst mit viel Bargeld. Quelle: Reuters

New York Der angeschlagene Internet-Pionier Yahoo bevorzugt Insidern zufolge bei dem geplanten Verkauf seines Kerngeschäfts einen hohen Bargeld-Anteil. Yahoo habe aus den Interessenten zunächst rund zehn Firmen ausgewählt, von denen die meisten mit Bargeld und nicht mit eigenen Aktien bezahlen wollten, sagten mehrere mit dem Vorhaben vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Dazu gehöre auch die AOL-Mutter Verizon, die zuletzt bereits als Favorit für die Übernahme gehandelt worden war. Analysten schätzen den Wert der Yahoo-Internet- und E-Mail-Sparte auf sechs bis acht Milliarden Dollar. Mit der Preferenz für Bargeld lichtet sich das Feld der potenziellen Bieter drastisch. Denn das beliebteste Zahlungsmittel im Silicon Valley sind Aktien des eigenen Unternehmens, möglichst auf der Spitze der Bewertung. Damit trägt der Verkäufer auch in Zukunft einen Teil des Risikos seiner eigenen Firma, aber auch des Käufers. Oft sind auch Haltefristen vorgeschrieben, damit die erhaltenen Aktien nicht überstürzt verkauft werden und den Kurs drücken. Doch Yahoo muss die revoltierenden Aktionäre beruhigen, zum Beispiel mit einer hohen Sonderausschüttung oder einer kräftigen Dividendenanhebung.

Auf der engeren Auswahlliste der Interessenten stehen den Insidern zufolge jetzt noch vor allem größere Unternehmen und große Investmentfirmen wie TPG Capital. Die Namen aller potenziellen Käufer wollten die Insider nicht nennen.

Würde Yahoo sein Kerngeschäft verkaufen, bestünde der restliche Konzern nur noch aus einer Beteiligung von 15 Prozent an dem chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba. Yahoo strebt eine Entscheidung bis Juni an. Der Konzern kämpft mit Umsatzeinbußen und Verlusten. Aktionärs-Investoren hatten einen Kampf auf der Hauptversammlung im Sommer angekündigt und gedroht, den kompletten Aufsichtsrat rauszuwerfen und Vorstandschefin Marissa Mayer gleich mit. Yahoo musste den Rebellen danach zwei Sitze im Board überlassen und ihnen damit mehr Einfluss auf die Verkaufsgespäche einräumen. Die frühere Google-Managerin Mayer mit dem umstrittenen Führungsstil hat es nicht geschafft, den Konzern im Kampf gegen Facebook, Google und Microsoft neu aufzustellen. Ein Versuch, die chinesische Beteiligung steuerfrei aufzulösen und die erlösten Milliarden von Dollar an die Aktionäre auszuschütten war am Widerstand der US-Steuerbehörden gescheitert.

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