HB ERLANGEN/MOSKAU. Siemens-Chef Peter Löscher und der Präsident der russischen Eisenbahngesellschaft Wladimir Jakunin hätten vergangenen Freitag in St. Petersburg bei der Übergabe des ersten Hochgeschwindigkeitszuges für Russland eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, teilte Siemens am Dienstag in Erlangen mit.
Das Joint-Venture soll jährlich 200 Lokomotiven bauen, die sowohl mit Gleich- als auch Wechselstrom betrieben werden können. Diese könnten dann nicht nur nach Russland, sondern im Rahmen internationaler Projekte der RZD auch in andere Länder geliefert werden, hieß es. Ein Siemens-Sprecher sagte, der Preis einer einzelnen Lokomotive liege im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Damit würde das Gemeinschaftsunternehmen einen Umsatz um eine Milliarde Euro ansteuern. Weitere Details wurden nicht bekannt.
Siemens hatte am Freitag den Velaro RUS an die russische Staatsbahn übergeben, eine Weiterentwicklung des hierzulande genutzten ICE 3. Binnen zwei Jahren liefert der Konzern insgesamt acht Züge. Diese werden im Werk in Krefeld-Uerdingen gefertigt. Siemens setzt auf Infrastrukturprojekte, um die Wirtschaftsflaute gut zu überstehen.