Das ist das Ergebnis eines Vergleichs der wirtschaftlichen Kennzahlen, den die WirtschaftWoche in ihrer neuesten Ausgabe vorstellt. Danach schafft es die Semperoper mit 43 Prozent als einziges Musiktheater in Deutschland, die Kosten zu mehr als 40 Prozent zu decken. Damit ist das Haus an der Elbe - die Gesamtsubventionen, Zuschüsse pro Besucher und Sitzauslastung mit eingerechnet – die wirtschaftlich erfolgreichste Oper Deutschlands.
Am Ende der Skala der zehn bedeutendsten Opernhäuser rangiert die Komische Oper in Berlin, die mit 224 Euro Zuschuss pro Besucher, einer Sitzauslastung von lediglich 63 Prozent und einer Kostendeckung von 17 Prozent weit gegenüber Dresden abfällt.
Noch weniger sind nach der WirtschaftsWoche-Untersuchung die kleineren Opernhäuser in der Lage, ihre Kosten auch nur annähernd zu decken. Am besten der zehn überprüften Häuser in mittelgroßen Städten gelang dies noch dem Anhaltinischen Theater Dessau, dessen Einspielergebnis knapp 11 Prozent der Kosten erbrachte, bei einer Sitzauslastung von 65 Prozent und Zuschüssen von 141 Euro ro Besucher.
Absolutes Schlusslicht bildet das Volkstheater in Rostock, das im Schnitt der wichtigsten Kennzahlen auf Platz zehn landet und mit 400 Euro an Steuergeldern pro Eintrittskarte so viel zuschießt wie keines der untersuchten Häuser. Schlechter präsentieren sich in einzelnen Teilbereichen nur das Theater der Stadt Heidelberg mit einer Sitzauslastung von 54 Prozent und das Opernhaus Halle/Saale mit einer Kostendeckung von 6,6 Prozent, also einem Subventionsanteil von 93,4 Prozent da.
Die Auswertung basiert auf der Opernsaison 2009/2010. Hintergrund der Untersuchung ist eine Studie der Unternehmensberatung A.T.Kearney, derzufolge die Subventionen für die Opernhäuser in Deutschland in Höhe von jährlich rund zwei Milliarden Euro mittelfristig um zehn Prozent sinken werden und dadurch rechnerisch jedes zehnte Opernhaus von der Schließung bedroht ist.