
Zu lange hatte die SPD-Dame das heimische Fiasko mit den US-Hypotheken kleinreden wollen, zu wenig steuerte sie gegen, zu oft mussten statt dessen Bundestag und Bundesregierung ihr das Handeln und das Aufarbeiten des IKB-Desasters diktieren. Statt dessen forderte sie noch vor wenigen Wochen nassforsch eine Verlängerung ihres Vertrages über das nächste Jahr hinaus. Und kritische Medien wurden von ihr öffentlich und per Telefon abgewatscht, an vorderster Stelle die WirtschaftsWoche, die wegen ihrer kritischen Berichterstattung über die IKB-KfW-MM-Krise auch kein Interview gewährt bekam.
Die WirtschaftsWoche ließ sich nicht vom MM-Liebesentzug beeindrucken und berichtet auch weiterhin unvoreingenommen über das IKB-Desaster, das die KfW mit mehr als sechs Milliarden Euro belastet, den Bundeshaushalt voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro kostet und die Mittelstandsförderung beeinträchtigen wird. Der Nachfolger von Matthäus-Maier wird hoffentlich unvoreingenommen die Aufräumarbeiten durchführen und dafür sorgen, dass in Zukunft keine milliardenschweren Abenteuer mehr geschehen.
In diesem Zusammenhang sollten sich auch andere Beteiligte fragen, ob sie nicht ebenfalls zurücktreten sollten: Zuallererst der Abteilungsleiter Jörg Asmussen aus dem Bundesfinanzministerium, der bei der Staatsbank die Interessen des Staates wahrnehmen und Schaden abwenden sollte. Dass dieser Kontrolleur nach dieser kapitalen Pleite nun auch noch als künftiger Staatssekretär im Gespräch ist, wäre der reinste Hohn. Will Bundesfinanzminister Peer Steinbrück selbst keine Lehren aus dem IBK-KfW-Desaster ziehen?