
Wenn es darum geht, Kosten einzusparen, kappt Kaspar Rorsted, seit April Chef des Henkel-Konzerns, auch alte Verbindungen. Das bekam jetzt die Deutsche Telekom zu spüren. Vom 1. Juli an telefonieren die rund 4.000 Henkel-Mitarbeiter mit ihren Firmenhandys und Blackberrys über das Netz des Telekom-Konkurrenten Vodafone. Der Grund: Das ausgehandelte Tarifmodell bringe gegenüber dem aktuellen Anbieter, der Telekom-Tochter T-Mobile, Einsparungen in Höhe von rund einer Million Euro, so Henkel. Dabei pflegen Henkel und die Telekom seit Jahrzehnten innige Kontakte. In schöner Regelmäßigkeit stellt der Persil-Produzent den Oberaufseher des Telekommunikationsriesen.
Quereinsteiger erstmals Henkel-Chef
Sowohl Helmut Sihler, nach der Demission Ron Sommers sogar für einige Monate Interimschef der Telekom, als auch Hans-Dietrich Winkhaus wechselten in den Achtziger- und Neunzigerjahren von der Henkel-Spitze in den Aufsichtsrat der Telekom. Ihnen folgte im vergangenen Jahr Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner. Seit dem Chefwechsel hat sich im Waschmittel- und Kosmetikkonzern vieles verändert. So ist Rorsted der erste Ausländer, der an der Spitze des Unternehmens steht – und der erste Quereinsteiger.
Er kam aus der IT-Branche. Und die umsatzstärkste Henkel-Sparte, den Klebstoffbereich (Prit, Loctite), leitet seit 2008 Thomas Geitner, ebenfalls kein langgedienter Henkelaner, sondern einst Mitglied des Vorstandes der Vodafone Group.