
Wie die WirtschaftsWoche berichtet, war Linn dadurch in das enge Geflecht zwischen Siemens und dem früheren AUB-Vorsitzenden Wilhelm Schelsky verstrickt. Dabei hat Siemens der AUB nicht nur über Schelskys Unternehmensberatung einen zweistelligen Millionenbetrag zukommen lassen, sondern offenbar zeitweise AUB-Personal formal im Konzern beschäftigt und finanziert.
Nachdem Linn und Schelsky sich Anfang 2001 überworfen hatten, vermittelte Schelsky Linn eine Anstellung in der Personalabteilung des Siemens-Bereichs Information Communication Mobile (ICM). „Die Arbeit dort ging völlig vorbei an meinen Interessen und Kompetenzen“, sagt Linn.
Als es mit der damaligen Siemens-Handysparte bergab ging, wechselte Linn 2003 wieder zur AUB und wurde dort hessischer Landesgeschäftsführer. Sein formaler Arbeitgeber war aber wieder nicht die AUB, sondern Schelskys Unternehmensberatung.
Linn stand wie alle AUB-Hauptamtlichen mit Schelsky-Vertrag nach dessen Verhaftung am 14. Februar 2007 schlagartig ohne Einkommen da. Der neue fünfköpfige AUB-Vorstand aber engagierte den alten Weggefährten wieder als Bundesgeschäftsführer – auf Honorarbasis.