Korruption Daimler kommt billig davon

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Beim jetzt ausgehandelten Vergleich sind insbesondere zwei Umstände beachtenswert: Einerseits kommt Daimler mit 185 Millionen Dollar deutlich günstiger als noch vor drei Jahren befürchtet davon. Zum Vergleich: Der Elektronikkonzern Siemens musste wegen Korruptionsvorwürfen 2,5 Milliarden Dollar zahlen- auch in diesem Fall hatte die SEC ermittelt.

Andererseits ist der Zeitraum, in denen die Korruption stattfand, deutlich länger als angenommen: Bis 2008, so heißt es in den Gerichtsunterlagen, soll Daimler Regierungsvertreter bestochen haben. Die SEC wirft Daimler und drei seiner Tochterunternehmen vor, Geld ausgegeben zu haben, um Verträge über den Verkauf von Daimler-Fahrzeugen an Regierungen unter Dach und Fach zu bringen. Intern seien die Gelder als Kommissionen, Sonderrabatte oder„notwendige Ausgaben“ bezeichnet worden. Zu den 22 Ländern, in denen Daimler Regierungsbeamte bestochen haben soll, gehören laut dem Gerichtsakt Kroatien, Ungarn, Indonesien, der Irak, die Elfenbeinküste, Lettland, Nigeria, Russland, Serbien, Montenegro, Thailand, die Türkei, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam.

Unangenehme Fragen bleiben offen

Doch warum gingen die Bestechungen munter bis 2008 weiter, obwohl Daimler-Chef Zetsche bereits kurz nach seinem Amtsantritt 2005 Anti-Korruptionsmaßnahmen eingeleitet hat? Das wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf Daimlers Corporate Governance – auch wenn die SEC bekannt für ihr strenges Urteil ist.

Mit der Zahlung hat Zetsche jedoch in Kürze einige rechtliche Probleme vom Hals.

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