Korruption Deutschlands spektakulärste Bauskandale

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Die Daimler-Affäre: Interne Verführung

Im März dieses Jahres fand die Daimler-Bauaffäre ihren juristischen Abschluss. Es ging dabei nicht um Bestechung von Behörden und auch nicht um schmutzige B2B-Geschäfte, sondern um unternehmensinternen Missbrauch - angestoßen vom Top-Management.

Der damalige Daimler-Vertriebschef Eckhard Panka hatte von 2001 bis 2004 Mitarbeiter der Bauabteilung des Konzerns, der zu der Zeit noch DaimlerChrysler hieß, mehrfach für private Bauprojekte eingesetzt und das Unternehmen dafür zahlen lassen. Erst ging es um den Umbau von Pankas Haus in München, dann um ein privates Bauprojekt auf Mallorca.

36.000 Euro Geldstrafe für Panka

Die Kosten wurden in den Abrechnungen unternehmensinterner Projekte versteckt. Ermittelt hat die Staatsanwaltschaft - auch wegen anderer Korruptionsvergehen - zeitweise gegen bis zu 20 Beschuldigte aus der Vertriebsorganisation.Ein Viertel davon gehörten der Bauabteilung an und mussten Daimler verlassen. Im März dieses Jahres verurteilte das Amtsgericht Stuttgart Panka, der 2004 vorzeitig in den Ruhestand gehen musste, wegen Untreue zu 36.000 Euro Geldstrafe.

Gegen einen früheren Strafbefehl in Höhe von 128.000 Euro hatte Panka Einspruch eingelegt. Die neue und niedrigere Strafe akzeptierte der Ex-Manager. Ein ehemaliger Daimler-Bauleiter war im Februar - ebenfalls wegen Untreue - zu 6.750 Euro Geldstrafe verurteilt worden.

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