
Dem Siemens-Konzern droht neuer Ärger aus den USA. Private US-Ermittler prüfen derzeit, ob amerikanische Konkurrenten durch die Bestechung des griechischen Telekom-Konzerns OTE durch Siemens auf dem griechischen Markt benachteiligt und damit geschädigt wurden, berichtet die WirtschaftsWoche.
„Auch US-Staatsanwälte sammeln zurzeit über die griechischen Ermittlungsbehörden Material zum Bestechungsfall OTE“, bestätigte dem Magazin ein ehemaliger Siemens-Manager in Griechenland, der auch selbst durch Fragen von US-Ermittlern in Bedrängnis gebracht wird.
Nach dessen Aussagen wollen US-Staatsanwälte auch „gegen frühere hochrangige Siemens-Manager ermitteln“. Ausgelöst haben die neue Welle an Beschuldigungen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Athen gegen fast 40 Personen.
Zwei Beamte der US-Börsenaufsicht SEC wollen zudem in den nächsten Tagen in München prüfen, wer im früheren Zentralvorstand von den angeblichen Korruptionsfällen in Griechenland wusste. „Gegen sie haben auch US-Konkurrenten von Siemens Schadensersatzansprüche“, befürchtet der Anwalt eines früheren Siemens-Managers.
Unterdessen erwarten Anwälte von beschuldigten Siemens-Managern, dass auch der frühere Zentralvorstand Johannes Feldmayer im bevorstehenden Korruptionsprozess um Zahlungen an die Betriebsräteorganisation AUB eng mit den Ermittlern kooperiert.
Davon verspreche sich Feldmayer offenbar -- ähnlich wie im Fall des früheren Siemens-Managers Reinhard Siekaczek -- ein mildes Urteil. Die Ermittler erhoffen sich im Gegenzug mehr Hinweise auf weitere Mitwisser und Täter.