
VRR-Chef Martin Husmann warf dem Staatskonzern am Abend im Gespräch mit der WirtschaftsWoche vor, zu viel für seine Beförderungsleistung zu verlangen und intransparent zu kalkulieren. „Die fristlose Kündigung ermöglicht uns, den gesamten Schienenverkehr im Verkehrsverbund Rhein Ruhr zügig auszuschreiben. Immerhin sind das insgesamt rund 35 Millionen Zugkilometer pro Jahr.“
Laut Husmann gibt es leistungsfähige Konkurrenten, die den Auftrag der Bahn übernehmen können. „Zum einen gibt es mittlerweile Wettbewerber, hinter denen ebenfalls Konzerne stehen. Zum andern kann man die 35 Millionen Zugkilometer in einzelne Aufträge aufteilen, damit sie auch kleinere Anbieter fahren können.
Schließlich stellen wir Überlegungen an, um mittelständische Anbieter ins Boot zu nehmen, etwa indem wir die Fahrzeuge finanzieren und an die Unternehmen verpachten.“ Der VRR hat heute den Vertrag mit Deutschen Bahn wegen angeblicher Täuschung fristlos gekündigt und will den regionalen Schienenverkehr in seinem Einzugsgebiet ab sofort durch hoheitliche Anordnung aufrecht erhalten. Die Deutsche Bahn bestreitet die Vorwürfe.