
Das EU-Parlament hat am Mittwoch den Weg zu strengen Regeln für die Kennzeichnung von Lebensmitteln freigemacht. Damit endet eine dreijährige Verhandlungsphase.
Ab 2014 muss nun in einem Nährwertkasten auf jeder Verpackungsrückseite angegeben werden, wie viele Kalorien eine Milchschnitte oder Tiefkühlpizza enthält, wie viel Fett, Zucker, Salz, Eiweiß und Kohlenhydrate.
Gekennzeichnet werden müssen erstmals auch Lebensmittel-Imitate wie Analogkäse oder Klebefleisch, und zwar auf der Vorderseite, direkt neben dem Markennamen. Darüber hinaus muss die Herkunft von Frischfleisch angegeben werden.
Parlamentsberichterstatterin Renate Sommer (CDU) sprach von einem „ausgewogenen Kompromiss“, der den Verbrauchern nun eine bewusste Kaufentscheidung ermögliche.
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Verbraucherschützer unzufrieden
Verbraucherschützer sind dagegen unzufrieden. Die Organisation Foodwatch beklagte am Mittwoch, dass sich der Vorschlag zu einer sogenannten Ampelkennzeichnung nicht durchsetzen konnte. Anhand einer grünen, gelben oder roten Kennzeichnung „wären Fett- und Zuckerbomben im Supermarkt selbst für Kinder auf einen Blick zu erkennen gewesen“. Die Industrie ließ sich ihren Kampf gegen schärfere Regeln laut Foodwatch mehr als eine Milliarde Euro kosten.