Leichen liegen überall auf der Straße Flut lässt indonesische Dörfer von der Landkarte verschwinden

Die verheerende Flutkatastrophe hat in der nordindonesischen Provinz Aceh ganze Dörfer von der Landkarte verschwinden lassen. In vielen anderen Ortschaften der Region stehen nur noch wenige Häuser.

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HB MEUALBOH. In der nahe des Epizentrums des Seebebens gelegenen Küstenstadt Meulaboh befürchten Behörden, dass jeder dritte der 120 000 Einwohner von den Flutwellen in den Tod gerissen wurde. Die Gesamtzahl der Toten in Aceh wurde in Kreisen des Gesundheitsministeriums am Donnerstag mit bis zu 80 000 beziffert. Weite Teile der 1700 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Jakarta gelegenen Provinz sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Die Wassermassen drangen bei der Katastrophe am Sonntag bis zu zwei Kilometer ins Landesinnere ein und rissen alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Hilfslieferungen können nur mit dem Hubschrauber nach Meulaboh gebracht werden. Große Abschnitte der Küstenstraße zu der Provinzhauptstadt Banda Aceh und viele Brücken wurden weggespült. Aus den Trümmern geborgene Leichen liegen überall auf den Straßen. 5000 von den Vereinten Nationen (UN) am Vortag eingeflogene Leichensäcke reichten bei weitem nicht aus. Gesundheitsexperten warnen vor dem Ausbruch von Seuchen wie Cholera. Menschen, die mit dem Leben davon gekommen sind, suchen in den Schuttruinen nach Angehörigen. Dazwischen liegen zerstörte Autos und Boote. Einzig die große Moschee von Meulaboh konnte den Fluten trotzen, sie ragt fast unbeschadet aus der Trümmerwüste hervor.

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