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"Lekker Strom" Nuon-Chef übernimmt Vattenfall-Führung

Ein Norweger soll im Sommer 2010 den glücklosen Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson ablösen und den pannengeplagten Energieriesen erneuern. Zuletzt hatte Øystein Løseth in Deutschland mit "lekker Strom" geworben.

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Øystein Løseth wird neuer Chef des Energieriesen Vattenfall

Als vor fünf Monaten der schwedische Energiekonzern Vattenfall 49 Prozent des niederländischen Versorgers Nuon übernahm, wusste Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson noch nicht, dass er nicht nur in ein expandierendes, innovatives Kommunalunternehmen eingestiegen war, sondern sich auch noch einen Rivalen aufgehalst hatte. Vattenfall gehört zu 100 Prozent dem schwedischen Staat und so hat die schwedische Wirtschaftsministerin Maud Olofsson das letzte Wort bei dem Energieriesen. Olofsson war zuletzt mit der Arbeit des Vattenfall-Chef Josefsson unzufrieden.

Pannen werden Josefsson zum Verhängnis

Es gab zu viele skandalträchtige Pannen in Vattenfalls Kernkraftwerken, sowohl in den schwedischen wie auch in den deutschen Meilern Brunsbüttel und Krümmel. Auch der Plan Josefssons, das schwedische Stromnetz nach Vorbild des deutschen an einen Finanzinvestor zu verkaufen, stieß bei Olofsson nicht auf Gegenliebe. Zum Schluss wurde ihr Josefsson, so berichten es schwedische Medien zu, kompliziert und sperrig im Umgang. Auch die erneuerbaren Energien vernachlässigte Josefsson nach Meinung schwedischer Politiker. Nun muss er für Øystein Løseth Platz machen.

Vattenfall schlägt neues Managment-Kapitel auf

Der norwegische Manager dagegen empfahl sich als ausgesprochener Windenergie-Fan. Nuon in Holland hat einen klaren strategischen Schwerpunkt auf erneuerbare Energien gelegt und ist mit Nuon UK - vor allem im britischen Conwy County - mit Windparks in diesem Geschäft bereits im großen Stil tätig. Das Geschäft schob Løseth an und imponierte damit dem schwedischen Vattenfall-Management. Løseth empfahl sich auch als neuer Mann, der mit frischen Marketing-Ideen ("Lekker Strom") gerade in Deutschland für Nuon punktete, während Vattenfall mit seinen Krümmel-Problemen aus dem Dauertief nicht herauskam.

Der Alternativkandidat, der Finne Tuomo Hatakka, dagegen gilt in Stockholm, dem Vattenfall-Hauptsitz, als Josefsson-Eleve. Als national Veranwortlicher für die Pannenreaktoren Brunsbüttel und Krümmel kam er sowieso nicht in Frage. Und in Polen, wo Vattenfall ebenfalls eine starkes Standbein hat, setzt Hattakka auf Kohlekraftwerke, die alles andere als umweltfreundlich sind. Mit Øystein Løseth schlägt Vattenfall gerade in Deutschland ein neues Management-Kapital auf.

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