Liberalisierung 30.000 Post-Mitarbeiter demonstrieren für Briefmonopol

Postbeschäftigte aus ganz Deutschland haben gegen den geplanten Verlust des Briefmonopols protestiert. In Berlin demonstrierten nach Gewerkschaftsangaben rund 30.000 Menschen gegen die Liberalisierung.

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Protest in Berlin: Der Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske warnt vor einer Öffnung des Marktes, Reuters

Die Deutsche Post dürfe ihr Briefmonopol nicht zum Ende dieses Jahres verlieren, wenn nicht auch die anderen EU-Staaten ihre Märkte bis dahin vollständig öffneten, sagte Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske während der Kundgebung. Er forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausdrücklich dazu auf, sich im Koalitionsausschuss am Abend für die Mitarbeiter der Post einzusetzen. Rund 32.000 Arbeitsplätze ständen auf dem Spiel, sagte Andrea Kocsis vom Verdi-Bundesvorstand. Briefe bis 50 Gramm dürfen derzeit in der Bundesrepublik nur von der Deutschen Post befördert werden. Schon seit längerem ist beschlossen, dass dieses Monopol Ende 2007 ausläuft. EU-weit sollen die Postmärkte bis 2009 liberalisiert werden, Frankreich und Italien wollen jedoch erst ein Jahr später ihren Markt für private Anbieter öffnen. Der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste e.V. (BIEK) sagte indessen, dass die Furcht um Arbeitsplätze und Dumping- Löhne nicht nachvollziehbar sei. Nach aktuellen Branchenuntersuchungen erhielten die Mitarbeiter der privaten Postdienstleister einen durchschnittlichen Stundenlohn, der deutlich über dem von der Gewerkschaft geforderten Mindestlohn von 7,50 Euro liege. Im BIEK sind Anbieter für Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland organisiert.

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