Mit Blick auf die von Mai 2011 an geltende Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus acht 2004 beigetretenen osteuropäischen EU-Ländern befürchtet BGL-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Schmidt eine „kleine Völkerwanderung“, die zu einer Preisspirale nach unten führen könne.
Die Lohnunterschiede seien immer noch erheblich. Ein deutscher Lkw-Fahrer verdient laut BGL rund 1700 bis 2500 Euro pro Monat plus Tagesspesen. Die Löhne osteuropäischer Kollegen seien „bis zu 30 Prozent niedriger“, sagt Schmidt. Die Folge wäre ein Preiskampf. Einige Transportunternehmen würden billigere polnische Fahrer rekrutieren und zu niedrigeren Preise anbieten, fürchtet Schmidt.
Auch einen Mindestlohn für die Branche schließt Schmidt nicht mehr aus. Der BGL-Chef warnt vor der „nächsten Eskalationsstufe“. Ukrainische Fahrer etwa dürften von Mai an auch zum Beispiel mit einer slowakischen Arbeitserlaubnis in allen EU-Staaten arbeiten. Das könne die Löhne weiter drücken. Ein Mindestlohn, den der BGL bis dato ablehnt, wäre dann, so Schmidt, „eine Option“.