In einem internen Schreiben des Vorstands, das der WirtschaftsWoche vorliegt, heißt es „das Board hat beschlossen, eingehend einen Verkauf der Fluggesellschaft LTU zu prüfen und ihn gegebenenfalls auch umzusetzen.“ Dies, so das Schreiben, sei eine Erweiterung des aktuellen Sparprogramms Jump. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte gegenüber der WirtschaftsWoche die Existenz des Programms und entsprechende Pläne.
Der anvisierte Verkauf der im Jahr 2007 übernommenen Linie, die zu einem großen Teil im Langstreckengeschäft tätig ist, hat laut dem Schreiben zwei Gründe: Zum einen ist sie die Reaktion auf die „sehr schlechte Buchungslage bei den Reiseveranstaltern, die die Hauptkunden für unsere touristischen Langstrecken sind, die mit LTU-Maschinen bedient werden.“ Dazu kommen die für den Air-Berlin-Vorstand „nicht akzeptablen Forderungen der Tarifkommission und die Haltung der (Pilotengewerkschaft) Vereinigung Cockpit.“ Wie wiwo.de berichtet, droht Air Berlin noch im März ein Pilotenstreik.
Die Pilotengewerkschaft hat die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung eingeleitet. Sollten die Forderungen der Piloten nach einer Beschäftigungsgarantie, mehr Gehalt und mehr unternehmerischer Mitsprache etwa bei weniger kurzfristigen Änderungen der Dienstpläne durchsetzte, befürchtet Air Berlin Mehrkosten von 30 Millionen Euro.