
New York Der ums Überleben kämpfende Fotopionier Kodak hat laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ seine Sanierungsberater ausgetauscht. Kodak sei bestrebt, eine Insolvenz zu vermeiden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf „informierte Personen“. Der bisherige Berater Jones Day sei eher auf Sanierungen mit Hilfe eines Insolvenzverfahrens spezialisiert, die jetzt engagierte Firma Sullivan & Cromwell kenne man hingegen eher für Transaktionen ohne den Gang zum Insolvenzrichter, argumentierte das Blatt am Dienstag.
Der einstige Foto-Marktführer hatte bei der Vorlage aktueller Zahlen Anfang November gewarnt, dass ihm ohne frisches Geld innerhalb von zwölf Monaten das Aus droht. Einen Monat zuvor hatten Medienberichte über Insolvenzüberlegungen die Kodak-Aktie abstürzen lassen. Das Management entgegnete dazu, es gebe „aktuell“ keine Insolvenzabsicht.
Kodak macht der Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie schwer zu schaffen. Konzernchef Antonio Perez versucht, den einstigen Fotofilm-Pionier zu einem Druck-Spezialisten umzubauen. Der Wandel läuft aber schleppend und verschlingt viel Geld. Die Verluste greifen die Konzernkasse an: Die Barbestände schmolzen von 1,6 Milliarden Dollar zu Jahresbeginn auf 862 Millionen Dollar Ende September. Zum Jahresende will Kodak sie aber wieder auf mindestens 1,3 Milliarden Dollar aufstocken.
Einen hohen Betrag soll der Verkauf von 1100 Patenten bringen. Der aktuelle Stand der Verhandlungen ist aber unklar. Außerdem versucht Kodak laut Medienberichten, mehrere hundert Millionen Dollar für seine Online-Fotoplattform zu bekommen. Das Geschäft mit Bildsensoren wurde bereits für einen unbekannten Betrag verkauft.