Meyer Werft Schiffbau nach dem Lego-Prinzip

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Der Kreuzfahrtschiff-Neubau Quelle: dpa

Gebaut werden am Stammsitz in Papenburg nicht nur Traumschiffe, auch Auto- und Passagierfähren sowie RoRo-Schiffe entstehen dort, das Schwesterunternehmen Neptun Werft in Rostock baut Flusskreuzfahrtschiffe und Gastanker. Die Meyer Werft hat über 2500 Beschäftigte und ist dank prall gefüllter Auftragsbücher bis 2012 ausgelastet.

Das weltweite Auftragsvolumen im Kreuzschifffahrtsbau – fest bestellt sind derzeit 34 Musikdampfer – teilt sich Meyer mit der norwegischen STX-Gruppe – den ehemaligen Aker Yards – und dem italienischen Staatskonzern Fincantieri.

Das Nadelöhr der Ems ist ein Problem

Nur eines ist problematisch für die Meyer Werft: deren Standort mitten auf dem platten Land. Bevor die in Papenburg gebauten Riesenschiffe die offene Nordsee erreichen, müssen sie eine 36 Kilometer lange Überführungsfahrt durch die Ems absolvieren.

Das ist jedes Mal Millimeterarbeit und bei Naturschützern umstritten. Und es erfordert eine Reihe von Vorbereitungen: Brücken müssen demontiert und der Fluss aufgestaut werden, damit die Schiffe genug Wasser unter dem Kiel und wenigstens einen halben Meter Platz links und rechts haben.

Damit nichts passiert, wenn ein besonders hoher Mast die über die Ems führende Hochspannungsleitung berühren sollte, wird die während der Überführungen abgeschaltet. Einmal hatte das Auswirkungen, mit denen keiner gerechnet hatte: Als Anfang 2007 die „AIDAdiva“ in die Nordsee geschleust wurde, führte das Abschalten zu einer Kettenreaktion im grenzüberschreitenden Verbundnetz der Stromerzeuger. Große Teile Westeuropas waren stundenlang ohne Strom.

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