Amazon, Google, Facebook Mittelständler besorgt wegen Dominanz der Internetriesen

Jedes fünfte mittelständische Unternehmen fürchtet die Konkurrenz durch die Tech-Giganten. Allerdings sehen viele Firmen auch Chancen.

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Mittelstand besorgt wegen Dominanz von Amazon, Facebook und Co. Quelle: Reuters

Frankfurt Deutschlands Mittelständler betrachten die Internet-Giganten Google, Amazon und Co. nicht erst seit dem Facebook-Datenskandal mit Sorge. Laut einer Umfrage sind 68 Prozent der Unternehmen beunruhigt wegen der Monopolstellung der Konzerne. Das geht aus einer repräsentativen Erhebung des Marktforschungsinstituts Kantar TNS im Auftrag der Commerzbank hervor, die am Dienstag in Frankfurt vorgestellt wurde.

Jedes fünfte Unternehmen fürchtet demnach die Konkurrenz der Tech-Giganten. Allerdings gaben auch 34 Prozent der Firmen an, von den Konzernen Denkanstöße für eigene Prozesse zu bekommen. Befragt wurden rund 2000 Mittelständler zwischen November 2017 und Januar 2018 – also vor Bekanntwerden des Facebook-Datenskandals.

„Wir brauchen im Mittelstand eine technologiefreundliche und mutige Haltung, um den Anschluss an die rasante digitale Entwicklung im Kontext von Big Data in der Welt zu halten“, forderte Holger Bingmann, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA.

Wichtig seien zudem Experten wie in den großen Technologiekonzernen, die aus den großen Datenmengen unternehmerische Erfolge machen könnten. „Dazu fehlen uns in ausreichender Zahl Fachleute und entsprechende Ausbildungs- und Studiengänge in Deutschland“, kritisierte Bingmann.

Die meisten mittelständischen Unternehmen erwarten einen massiven Umbruch innerhalb der Branchen durch Big Data - das Erfassen und Auswerten großer Datenmengen. Ein Viertel spürt der Umfrage zufolge bereits heute schon Auswirkungen. Vier von zehn Firmen rechnen mit deutlichen Folgen in den nächsten fünf Jahren.

Dennoch gaben nur 8 Prozent der Befragten an, Daten systematisch zu erfassen, zu analysieren und Nutzen daraus zu ziehen. Als Gründe wurden vor allem Datenschutzprobleme, Fachkräftemangel sowie mangelnde Bereitschaft der Führungskräfte genannt. Viele Firmen seien unter anderem aufgrund interner Strukturen noch nicht bereit für die Nutzung des Potenzials von Big Data, sagte Michael Reuther, Firmenkundenvorstand der Commerzbank.

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