Coronakrise Handwerksverband rechnet mit Abschwung ab Jahresmitte

Wegen wegbrechender Steuereinnahmen rechnet das Handwerk mit weniger Aufträgen der Kommunen. Eine Prognose für das Gesamtjahr sei bisher aber noch nicht möglich.

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Besonders die Bauwirtschaft war mit hervorragenden Aussichten ins Jahr gestartet, doch in der zweiten Jahreshälfte könnte ein Einbruch drohen. Quelle: dpa

Trotz eines gutes Starts ins Jahr blickt das deutsche Handwerk wegen der Coronakrise skeptisch auf 2020. „Es könnte sein, dass einige Branchen, die bisher vergleichsweise gut durch die Coronazeit gekommen sind, im zweiten Halbjahr einen Nachlaufeffekt der Krise zu spüren bekommen“, sagte Chefvolkswirt Alexander Barthel vom Handwerksverband ZDH der Nachrichtenagentur Reuters.

Für das laufende Jahr könne man wegen der Unsicherheit noch keine konkrete Prognose vorlegen, sagte Barthel. „Aber ohne Frage wird die Coronakrise deutliche Spuren hinterlassen, weshalb im Gesamtjahr 2020 im Handwerk mit einem erheblichen Umsatzrückgang zu rechnen ist.“ Ende 2019 hatte der Verband für 2020 noch ein Umsatzplus von rund drei Prozent veranschlagt. „Nachdem Corona-bedingt seit Beginn der Krise Umsätze und Aufträge im Gesamthandwerk massiv eingebrochen sind, erkennen wir seit Mai erste Zeichen einer Entspannung“, betonte Barthel.

Im ersten Quartal stiegen die Erlöse noch um 3,8 Prozent binnen Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt jüngst mitteilte. In fünf der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks gab es ein Plus. Den größten Zuwachs verzeichnete das Bauhauptgewerbe mit gut 14 Prozent. Umsatzrückgänge gab es in den Handwerken für den privaten Bedarf mit 3,2 Prozent. Dazu zählen auch Friseure, die wegen der strikten Eindämmungsmaßnahmen im Kampf gegen die Virus-Pandemie ihre Läden wochenlang schließen mussten. Auch im Kfz-Gewerbe gab es ein Umsatzminus von 2,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten lag Ende März 0,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

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