Coronakrise Mittelstand rechnet im zweiten Quartal mit Umsatzeinbußen von 250 Milliarden Euro

Die Umsatzausfälle infolge der Coronakrise machen deutschen Mittelständlern zu schaffen. Sie erwarten erst 2021 eine Normalisierung der Geschäftslage.

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Rund 45 Prozent aller Mittelständler verfügten aktuell über ausreichend liquide Mittel für maximal zwei Monate, sofern die gegenwärtige Situation anhalte oder sich nicht verbessere. Quelle: dpa

Die deutschen Mittelständler rechnen einer KfW-Umfrage zufolge für die Monate März bis Mai mit Umsatzeinbußen von rund 250 Milliarden Euro. Auch nach den ersten Lockerungen der strikten Eindämmungsmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie rechnen rund 2,3 Millionen kleine und mittlere Firmen und damit 60 Prozent der Mittelständler mit negativen Folgewirkungen der Krise, wie am Freitag aus einer Umfrage der staatlichen Förderbank hervorgeht. „Im Durchschnitt erwarten diese Unternehmen eine Normalisierung ihrer Geschäftslage erst in rund 8,5 Monaten – dies entspräche ungefähr März 2021.“

Rund sieben Prozent der Betriebe hätten zum Befragungszeitpunkt Anfang Juni nach eigenen Angaben bereits die Geschäftsaktivitäten von vor der Krise wieder erreicht. Demnach gehen allerdings neun Prozent der Mittelständler davon aus, „nie mehr das Vorkrisenniveau erreichen zu können“.

Die Virus-Pandemie habe den Mittelstand im Griff, sagte KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib. „Der Weg aus dem Corona-Tal wird ein langer, mühsamer sein.“ Das neue Konjunkturprogramm der Bundesregierung setze zwar wichtige Impulse. „Eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen spürt jedoch weiterhin eine starke Belastung der Liquidität, die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit ist für sie trotz Lockerungen der Corona-Beschränkungen nicht gebannt.“

Rund 45 Prozent aller Mittelständler verfügten aktuell über ausreichend liquide Mittel für maximal zwei Monate, sofern die gegenwärtige Situation anhalte oder sich nicht verbessere (gerechnet ab 1. Juni 2020). Im März hatte dieser Anteil noch bei 51 Prozent gelegen.

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