Berlin Start-ups in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel Geld erhalten wie noch nie zuvor. Insgesamt stiegen die Investitionen um 88 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Wirtschaftsberatung Ernst & Young (EY) hervorgeht. Für diesen massiven Zuwachs sorgten vor allem große Finanzierungsrunden. Auf der Suche nach höheren Renditen in der anhaltenden Niedrigzinsphase nehmen Kapitalgeber weiterhin größere Risiken in Kauf und stecken damit auch mehr Geld in junge Firmen.
In Deutschland hatte Berlin erneut und deutlicher als zuvor die Nase vorn. Start-ups in der Hauptstadt flossen 69 Prozent des bundesweit investierten Kapitals zu. Die fünf größten Finanzierungsrunden gingen durchweg an Berliner Jungfirmen. „Berlin entwickelt sich sehr stark – die anderen deutschen Start-up-Hochburgen haben Mühe, da noch mitzuhalten“, sagte EY-Partner Peter Lennartz. Die deutsche Metropole liege gleichauf mit Paris und nur knapp hinter London.
Das meiste Geld sammelte der Studie zufolge im vergangenen Jahr der Essenslieferdienst Delivery Hero ein. Beim Börsengang im Sommer nahm das Start-up insgesamt 989 Millionen Euro ein, wovon 423 Millionen Euro dem Unternehmen zugutekamen. Im Mai hatte der Berliner Auto-Großhändler Auto1 360 Millionen Euro von Kapitalgebern erhalten und Kochboxlieferant Hello Fresh kam durch sein Aktienmarktdebüt im November an 268 Millionen Euro.