E&Y-Mittelstandsbarometer Mittelstand büßt Umsatz ein, weil Fachkräfte fehlen

Weil sie Schwierigkeiten haben, passende Fachkräfte zu finden, klagen deutsche Mittelständler über Umsatzeinbußen. Den Schaden schätzt eine Studie auf einen zweistelligen Milliardenbetrag.

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Die Zentrale von Big Dutchman in Vechta-Calveslage. Quelle: Presse
Das Luftbild zeigt das Werk der Max Weishaupt GmbH in Schwendi. Quelle: PR
Sennheiser Kopfhörer Quelle: dpa
Renolit SE Vorstand Quelle: Presse
KWS Saat Quelle: PR
Platz 15 (15): Abeking & RasmussenBranche: SchiffbauMarken-Performance*: 61,4 (54,2)Unternehmens-Performance*: 57,9 (56,8)Gesamt-Performance²: 119,4 (111,0)* maximal 100 Punkte; ² maximal 200 Punkte; Quelle: Biesalski & Company Quelle: Screenshot
Ein Ladekabel für ein Elektroauto der Firma Mennekes Quelle: dpa

Viele deutsche Mittelständler können ihre gute Auftragslage mangels geeigneter Arbeitskräfte nicht voll ausschöpfen. Fast jeder zweite (49 Prozent) Mittelständler klagt über Umsatzeinbußen, weil Fachkräfte fehlen, wie das am Dienstag veröffentlichte Mittelstandsbarometer der Wirtschaftsberatung Ernst & Young ergab. Den Schaden schätzen die Berater aktuell auf etwa 46 Milliarden Euro im Jahr.

Dabei ist die Stimmung im Mittelstand gut: Mehr als die Hälfte der Mittelständler (56 Prozent) ist vollends zufrieden mit seiner Geschäftslage - höher war der Wert nur im Jahr 2004. 36 Prozent erwarten, dass sich die Geschäftslage im nächsten halben Jahr bessert. Der Geschäftsklimaindex stieg auf 46,1 Punkten - so hoch wie zuletzt im Juli 2014. Jedes vierte Unternehmen will in den kommenden sechs Monaten mehr investieren.

Sorgen macht der Fachkräftemangel. In den kommenden sechs Monaten will knapp ein Drittel (32 Prozent) der Unternehmen Personal aufbauen. 62 Prozent der Unternehmen können aber bereits ihre unbesetzten Stellen mangels geeigneter Bewerber nicht besetzen. Den Schätzungen zufolge sind derzeit im Mittelstand 360.000 Stellen nicht besetzt. „Der Fachkräftemangel bedroht den deutschen Mittelstand - gerade in ländlichen Regionen - schon länger“, sagt Peter Englisch, Partner bei EY. „Das Problem wird aber gerade jetzt offensichtlich, wo stellenweise quasi Vollbeschäftigung herrscht.“

Die Mehrheit der Firmen (85 Prozent) würde deshalb auch Flüchtlinge beschäftigen - 49 Prozent sogar ohne Vorbehalt. Hürden sehen die Unternehmen aber nicht nur in Deutschkenntnissen, sondern auch in der schwierigen Rechtslage während des Asylverfahrens und der fehlenden Planungssicherheit, wenn die Gefahr einer Abschiebung besteht. „Wenn wir wollen, dass die Unternehmen das Potenzial, das die Flüchtlinge mitbringen, tatsächlich im großen Stil nutzen, muss der Staat für Planungssicherheit sorgen - sonst wird nicht viel passieren“, sagt Englisch.

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