Exklusives Markenranking Maschinenbauer sind die erfolgreichsten Mittelständler

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Duravit und Sennheiser

Sennheiser profitiert vom wachsenden Markt stärker als die Konkurrenz dank starker Marke und überdurchschnittlicher Verbundenheit der Mitarbeiter. Im Bild: Daniel und Andreas Sennheiser Quelle: Laif

Duravit

Eine Kloschüssel begehrenswert zu machen, das muss man erst mal schaffen. Der Sanitärkeramikanbieter Duravit kann das. Die Marke aus Hornberg im Schwarzwald löst bei Architekten und Bauherren weltweit den Haben-wollen-Reflex aus.

Profanes wie Waschbecken und Luxuriöses wie Whirlpools profitieren bei Duravit vom Glanz großer Designernamen. Sie erscheinen zeitlos, minimalistisch und dank dieser Unaufdringlichkeit auch nachhaltig.

"Aber mit einem Geld einen großen Namen einkaufen, das funktioniert nicht", sagt Duravit-Chef Frank Richter. "In der Fertigung und im fertigen Produkt soll jeweils die neueste Technik einfließen." Sonst hält das Produkt nicht, was die Marke – auf Platz sechs im Ranking – verspricht.

So seien zwar auch Konkurrenzanbieter von beispielsweise Dusch-WCs technisch weit vorne, "aber unsere verbrauchen weniger Wasser". Für Duravit gelte: schönes Design bei unsichtbarer Technik. "Wir wollen nicht funktional, sondern emotional auftreten und schöne Erlebnisse anbieten", so Richter.

Damit realisiert Duravit, was laut Berater de Crignis die führenden Hidden Champions auszeichnet: "Sie schaffen es selbst im Industriegüterbereich, die Marke stark emotional aufzuladen." Duravit sucht sich dazu immer wieder Leuchtturmprojekte, zum Beispiel über eine Kooperation mit dem Reichstags-Architekten Norman Foster für eine komplette Badserie. Da zählt die Reputation, nicht nur die Stückzahl.

Sennheiser

Dass Sennheiser zu den Top-20-Marken der deutschen Weltmarktführer zählt, überrascht nicht. Der Name des 1945 gegründeten Spezialisten für hochwertige Kopfhörer und Mikrofone ist weithin bekannt. Vielmehr wundert es, dass Sennheiser mit Platz 17 erst in diesem Jahr wieder den Sprung zurück in die Champions-League des Mittelstands geschafft hat. Um zehn Ränge ging es für die Niedersachsen mit Sitz in Wedemark-Wennebostel bei Hannover aufwärts. Laut Berater de Crignis liegt das vor allem an der überdurchschnittlich hohen Verbundenheit der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen.

Eine Begründung, der Andreas Sennheiser nur zustimmen kann. "Wir haben uns vor drei Jahren gefragt: Brauchen wir wirklich Kopfhörer für 19,90 Euro im Programm?", erläutert der Co-Geschäftsführer, der das Unternehmen seit Juli gemeinsam mit seinem Bruder Daniel leitet. "Die Frage haben wir verneint", so Sennheiser.

In der Folge haben die Brüder das Portfolio bereinigt und Sennheiser klar auf Premiumgeräte fokussiert. Das ermöglicht es den weltweit mehr als 2300 Mitarbeitern, die Marke selbstbewusster nach außen zu tragen. "Es ist ein Riesenunterschied, ob jemand den Kunden mit leuchtenden Augen von Innovationen erzählen kann", sagt Andreas Sennheiser.

Im WirtschaftsWoche-Ranking fällt auf, dass sich die Mitarbeiter der besten Marken überdurchschnittlich mit ihrer Firma identifizieren und ihr unternehmerisches Denken sehr stark ausgeprägt ist.

Auch bei Sennheiser springt der Funke zwischen Mitarbeitern und Kunden jetzt deutlich häufiger über. Bei Produktstarts fließt im Gegensatz zu früher viel mehr Geld ins Marketing. "Es gibt Launch-Events, bei denen unsere Mitarbeiter zeigen können, was sie geleistet haben", sagt Sennheiser. Offenbar mit Erfolg: Seit 2010 wächst der Umsatz zweistellig und liegt nunmehr bei fast 585 Millionen Euro.

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